© Manuela Gasser
Wirtschaft
27.04.2024

WiDS setzt auf Diversität und Innovation in Data Science

Im Fokus der Konferenz „Women in Data Science“ in Villach standen neben Themen wie KI und Data Science auch die Gleichstellung sowie das Vernetzen mit Branchenexpert:innen.

Die fünfte Ausgabe der WiDS (Women in Data Science) Villach Konferenz, die am 24. April stattfand, stellte eine lebendige Veranstaltung im Zeichen der KI (künstlichen Intelligenz), Data Science und der Gleichstellung dar. Passend zur dynamischen Entwicklung und der inklusiven Natur der Konferenz wurden dieses Jahr über 300 Anmeldungen aus 51 verschiedenen Nationen verzeichnet. Davon wurden mehr als 200 Fachleute und engagierte Teilnehmende vor Ort willkommen geheißen, während sich über 100 Interessierte via Live-Stream zuschalteten.

Data Science für ALLE

Angelehnt an die renommierten WiDS-Konferenzen der Stanford Universität, hat sich die lokale Ausgabe in Kärnten in den letzten fünf Jahren ebenso zu einem bedeutenden Treffpunkt für die hiesige Data Science Community entwickelt. Dabei bietet die Veranstaltung eine Plattform für den Austausch zwischen Expert:innen, fördert den Wissenstransfer und trägt zur Vernetzung der Akteur:innen in diesem Bereich bei. Ein besonderes Anliegen der WiDS Villach: Frauen in der Data Science zu fördern und ihnen eine Plattform zu bieten, um ihre Expertise und ihre Talente präsentieren zu können. Die Konferenz rückt daher weibliche Vorbilder in den Vordergrund und bietet jungen Frauen auch die Möglichkeit, sich mit erfahrenen Expert:innen zu vernetzen sowie sich für eine Karriere in diesem Bereich inspirieren zu lassen. Gleichzeitig ist die WiDS-Villach aber auch eine genderneutrale Veranstaltung, die für alle Teilnehmer:innen offen steht. Demnach sind auch ALLE herzlich willkommen und können von dem vielfältigen Angebot der WiDS profitieren. Denn: Die Konferenz lebt von der Vielfalt der Perspektiven sowie Erfahrungen und bietet allen Teilnehmer:innen die Möglichkeit, voneinander zu lernen sowie neue Ideen zu gewinnen. Als Ehrengäste wurden in diesem Jahr FH-Rektor Peter Granig, sowie Landesrätin Sara Schaar willkommen geheißen.

Spannende Vorträge und interaktive Workshops

Die diesjährige Konferenz bot erstmalig ein abwechslungsreiches Programm mit spannenden Vorträgen sowie interaktiven Workshops. In zwei Themenblöcken erörterten Expert:innen aktuelle Anwendungsfelder und Herausforderungen im Zusammenhang mit der Datenverarbeitung sowie der Anwendung künstlicher Intelligenz. In der ersten Session zum Thema „How to (ab)use Data Science“ wurde demnach das Bewusstsein dafür gestärkt, wie einprägsam Fake News sind, wie diese gezielt verbreitet werden und wie Medienkompetenz letztendlich das einzig wirksame Mittel dagegen ist. Ebenso wurde auch das Problem des Bias, der zu ungerechten oder fehlerhaften Entscheidungen führen kann, aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Insbesondere wurde dabei betont, dass das Bewusstsein für Bias ein wesentlicher und erster Schritt zur Bekämpfung desselben ist. Es wurden außerdem die Bedeutung von gezielten Maßnahmen sowie Datendiversität als Werkzeuge zur Bekämpfung von Verzerrungen hervorgehoben. Anschließend wurde in der Session „Application in Computer Vision“ über verschiedenste Möglichkeiten der intelligenten Bildverarbeitung gesprochen. In den Fallbeispielen wurde so gezeigt, wie man erfolgreich KI-Projekte umsetzt, um die Qualität in der Herstellung von Mikrochips zu sichern, wie gezielt eingesetzte Algorithmen die Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen revolutionieren können und wie eine hohe Datenqualität dazu beitragen kann, nachhaltige und ressourcenschonende Lebensräume zu schaffen. Am Nachmittag boten zudem vier interaktive Workshops unter der Leitung von Expert:innen aus der Data Science Community den Teilnehmer:innen die Möglichkeit, ihr Wissen in der Praxis zu vertiefen und sich mit neuen Themen vertraut zu machen.

Kreative Impulse lokaler Schulen

Seit drei Jahren ist die Initiative „Girls in Data Science“ ein fester Bestandteil der Konferenz. So durften die Teilnehmenden sich auch dieses Jahr wieder über kreative Beiträge lokaler Schulen freuen. Mit ihrem bewegenden Video machte somit die CHS Villach zum Thema „Catfishing“ aufmerksam, eine Gefahr die insbesondere junge Frauen und Mädchen betrifft. Dabei hallte die Botschaft des Videos mit einem eindringlichen „Stay safe“-Aufruf noch lange nach. Auch das BG/BRG St. Martin beeindruckte mit einem interdisziplinären Projekt zum Thema Ökoakustik. Im Zuge dessen zeichneten die Schüler:innen Naturgeräusche auf, um durch deren Analyse unser hiesiges Ökosystem besser zu verstehen. Begleitet wurde dieses Projekt durch eindrucksvolle Kunstwerke.

Die WiDS-Villach war auch dieses Jahr ein voller Erfolg und bot den Teilnehmer:innen einen inspirierenden und informativen Tag rund um das Thema Data Science. Die Konferenz hat dabei wieder gezeigt, dass Frauen in diesem Bereich wichtige Beiträge leisten und dass es wichtig ist, sie zu fördern sowie zu vernetzen. Gleichzeitig hat die Veranstaltung deutlich gemacht, dass die Data Science Community von der Vielfalt profitiert und dass alle Menschen, unabhängig von ihrem Geschlecht, willkommen sind und einen wertvollen Beitrag leisten können.

V.l.n.r.: Eindrücke der fünften WiDS-Konferenz in Villach. © Manuela Gasser
FH-Rektor Peter Granig. © Angelika Soels

 

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