V.l.n.r. Matthias Rath, Bürgermeisterin Gabriele Dörflinger, Landesrat Sebastian Schuschnig, Christina Fromme-Knoch und Florian Salzer. Foto: WIG Holding
Wirtschaft
25.11.2021

Wietersdorfer revitalisierten Wasserkraftwerke entlang der Görtschitz

Investition von 12 Mio. Euro ermöglicht, ein Viertel des Strombedarfs mit selbst produziertem Grünstrom zu decken.

Klagenfurt, 18. November 2021 Im Oktober 2021 fand die zweijährige Revitalisierung der Wietersdorfer Kraftwerkskette entlang der Görtschitz ihren Abschluss. Insgesamt zwölf Millionen Euro wurden investiert, um zwei Kraftwerke vollständig neu zu errichten und ein weiteres zu optimieren. Mit nunmehr 18.000 MWh Strom pro Jahr ist es möglich, ein Viertel des gesamten elektrischen Energiebedarfs für das Zementwerk Wietersdorf mit selbst produziertem Grünstrom zu decken. Durch umfassende Investitionen in modernste Umwelttechnologie zählt der Standort Wietersdorf heute zu den saubersten Zementwerken der Welt. Deshalb freut es mich, dass wir mit der Eröffnung der revitalisierten Kraftwerkskette einen weiteren wichtigen Schritt zu einer CO2-armen Zementproduktion setzen. Damit wird es aber nicht getan sein. Wir sind gemeinsam Industrie wie Politik gefordert, uns bereits heute über die Erschließung weiterer erneuerbarer Energiereserven intensiv Gedanken zu machen, um die grüne Transformation auch wirklich umsetzen zu können, erklärt Christina Fromme-Knoch, Eigentümervertreterin und Aufsichtsratsvorsitzende der Wietersdorfer Gruppe. Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energieversorgung unterstreichen die Wietersdorfer ihr Bekenntnis zum nachhaltigen Wirtschaften und zu einer kontinuierlichen Reduktion des CO2-Fußabdrucks im Sinne des Green Deals.

Landespolitik begrüßt nachhaltige Entwicklung

 
Bei der heutigen offiziellen Eröffnung der revitalisierten Kraftwerkskette unterstrich Energie- und Klimaschutz-Landesrätin Sara Schaar, die in Vertretung des Landeshauptmannes anwesend war, die große Bedeutung derartiger Projekte für die Bewältigung des Klimawandels: „Unser gemeinsames Ziel ist die Energiewende, damit auch folgende Generationen eine faire Chance auf eine glückliche Zukunft in einer lebenswerten Umwelt haben. Mit der erfolgreichen Erneuerung der Wietersdorfer-Kraftwerkskette sind wir diesem Ziel heute wieder ein Stück nähergekommen. Auch Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig zeigte sich über Investitionen in nachhaltige Stromversorgung des Stammwerks erfreut: „Die Industrie in Kärnten hat sich die Dekarbonisierung als eine ihrer Kernaufgaben ins Auge gefasst. Nachhaltige Stromproduktion durch die Kraft der Natur wird immer mehr zum Standortfaktor.“ Landesrat Martin Gruber, der selbst aus einer benachbarten Gemeinde stammt, betonte darüber hinaus den großen Wert derartiger Projekte für eine positive Entwicklung in der Region: Erfolgreiche Unternehmen stellen eine wesentliche Triebfeder für Beschäftigung und Wohlstand im ländlichen Raum dar. Als größter Arbeitgeber in der Region
hat die Wietersdorfer Gruppe durch die Revitalisierung ihrer Kraftwerkskette nicht nur ihren ökologischen Fußabdruck verkleinert, sondern ganz klar auch zur Standortsicherung in der Region beigetragen. An der offiziellen Eröffnungsfeier nahmen auch Gabriele Dörflinger, Landtagsabgeordnete und Bürgermeisterin von Klein St. Paul teil.
 
Drei Kraftwerke liefern 18.000 MWh Grünstrom
 
Mit sechs modernen Francis Turbinen werden in drei Kraftwerken entlang der Görtschitz 18.000 MWh Grünstrom erzeugt. Damit können wir das Zementwerk Wietersdorf zu einem Viertel mit selbst produzierter erneuerbarer Energie versorgen. Das entspricht in etwa der Versorgungsleistung für 3.600 4-Personen-Haushalte“, erklärt Florian Salzer, technischer Direktor von w&p Zement und Verantwortlicher für die Revitalisierung der Wietersdorfer
Kraftwerkskette. Sämtliche bauliche Maßnahmen wurden im Zeitraum von September 2019 bis Oktober 2021 durchgeführt. Dabei wurde das alte Kraftwerk in Wietersdorf durch einen Neubau ersetzt. Die beiden Kraftwerke in Hornburg und Eberstein wurden zusammengelegt und ebenfalls durch einen Neubau ersetzt. Schließlich wurde am dritten Kraftwerk in Wieting, welches bereits im Jahr 2016 modernisiert wurde, die Automatisierungstechnik erneuert. An den Kraftwerksstandorten wurde darüber hinaus besondere Rücksicht auf ökologische Begleitmaßnahmen, wie etwa durch den Bau von Fischaufstiegshilfen im Bereich der Wehranlagen, genommen.
 
Lehrlinge mitten im Geschehen
 
Die Revitalisierung der Wasserkraftwerke wurde von den Wietersdorfern auch genutzt, um jungen Mitarbeitern den Zugang zu spannenden praktischen Herausforderungen zu ermöglichen. Insgesamt sechs Lehrlinge aus dem 3. und 4. Lehrjahr unterschiedlicher Ausbildungszweige – vom Anlagen-/Betriebstechniker bis hin zum Maschinenbautechniker – hatten während der vergangenen zwei Jahre die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten und ihr Wissen bei der Revitalisierung der Wasserkraftwerke einzusetzen und zu erweitern.

Wietersdorfer Produkte beim Kraftwerksbau im Einsatz
 
Im Zuge der Kraftwerkserneuerung wurde die gesamte Produktkompetenz der Wietersdorfer Gruppe eingesetzt. Vom Tochterunternehmen Amiblu, das auf die Produktion von glasfaserverstärkten Kunststoffrohren spezialisiert ist, stammen beispielsweise die verbauten 1.900 Meter Druckrohre. Das Tochterunternehmen w&p Zement produzierte am Standort Wietersdorf wiederum die Bindemittel, welche von w&p Beton in Klagenfurt zu fast 6.000 Kubikmetern Beton weiterverarbeitet wurden, und die bei der Errichtung der Krafthäuser sowie der Wehranlagen eingebaut wurden.

Fotos: WIG Holding

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