"Wir sehen, dass Infrastruktur ein globales Zukunftsthema ist, und wir liefern die Lösungen dafür.“
Wietersdorfer: Umsatzplus dank Internationalisierung
Mit einem Umsatzplus von 3,2 Prozent und einem Gesamtumsatz von 1,105 Milliarden Euro bestätigt sich die Wirksamkeit einer konsequenten Internationalisierungsstrategie. „Unsere Investitionen in internationale Märkte wie Australien, Afrika und Lateinamerika zahlen sich klar aus. Sie schaffen Unabhängigkeit von konjunkturellen Schwankungen in Europa und eröffnen uns enorme Wachstumspotenziale. Wir sehen, dass Infrastruktur ein globales Zukunftsthema ist, und wir liefern die Lösungen dafür“, erklärt Michael Junghans, CEO der Wietersdorfer Gruppe.
Große regionale Unterschiede
Europa bleibt mit knapp 70 Prozent Umsatzanteil und einer Steigerung von 2,9 Prozent weiterhin der wichtigste Markt für die Wietersdorfer Gruppe, die in den fünf Geschäftsfeldern Zement und Beton, Kalk, GFK-Rohrsysteme, PP-Rohrsysteme und Industriemineralien tätig ist – allerdings mit großen regionalen Unterschieden. In Österreich ging der Umsatz um 12,4 Prozent auf 156,1 Millionen Euro zurück, was auf die stark rückläufige Baukonjunktur und hohe Kostenbelastungen zurückzuführen ist. Ein ähnliches Bild zeigt sich in Deutschland, jedoch mit einem geringeren Umsatzrückgang von 2,8 Prozent auf 147,4 Millionen Euro. Im Gegensatz dazu entwickelten sich Italien mit einem Umsatzplus von 17,4 Prozent auf 107 Millionen Euro und Spanien mit einer Umsatzverdopplung auf 28,7 Millionen Euro positiv. Diese Entwicklung wurde vor allem durch staatlich geförderte Infrastrukturprojekte in den Bereichen Trinkwasser, Energie und Verkehr getrieben, wovon die Unternehmensgruppe profitieren konnte. Umsatzstärkstes Land innerhalb der Gruppe bleiben weiterhin die USA mit einem Umsatz von 176,9 Millionen Euro, was einem Anteil von 16 Prozent am Gruppenumsatz entspricht – gefolgt von Österreich, Deutschland und Slowenien.
Wachstum außerhalb Europas
Besonders stark war das Wachstum außerhalb Europas: In Australien, das für Wietersdorfer als wichtiger Wachstumstreiber gilt, stieg der Umsatz auf 3,5 Millionen Euro (+122 Prozent). Afrika legte mit einem Umsatz von 52,9 Millionen (+67,4 Prozent), Südamerika mit 20,6 Millionen Euro (+97,1 Prozent) deutlich zu. Mit dem Erwerb von RPC Pipe Systems in Australien, dem Ausbau von Wasserinfrastrukturprojekten in Afrika und der vollständigen Übernahme des Rohrsystemherstellers O-tek in Lateinamerika gelang der Gruppe eine strategische Diversifikation ihrer Märkte.
Rohrsysteme als Umsatzträger
Die Geschäftsfelder GFK-Rohrsysteme und PP-Rohrsysteme waren erneut stärkster Umsatzträger der Gruppe und machten gemeinsam über 50 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Zement & Beton trugen ein Viertel bei, Industriemineralien 17 Prozent und Kalk 4 Prozent.
Globale Teams als Innovationstreiber
Mit weltweit 3.670 Mitarbeiter:innen und einem wachsenden Anteil außerhalb Europas (bereits 25 Prozent) richtet sich auch die Personalstrategie konsequent international aus. „Unsere Mitarbeitenden weltweit leisten einen entscheidenden Beitrag dazu, dass wir neue Märkte erschließen, Innovationen und die digitale Transformation gezielt vorantreiben können. Sie verbinden technisches Know-how mit Unternehmergeist. Diese Kombination macht uns als Gruppe erfolgreich“, so CFO Hannes Gailer.
Das Studierendenprogramm „Go International“ wurde erstmals für internationale Bewerber:innen geöffnet – mit dreifacher Bewerber:innenzahl im Vergleich zum Vorjahr. Zudem fördert ein zweijähriges gruppenweites Talent-Management-Programm die grenzüberschreitende Zusammenarbeit.
Frischer Wind durch AI-Contest
Impulse für technologische Weiterentwicklung setzt der neue unternehmensweite „AI-Contest“. Mitarbeitende aus allen Geschäftsfeldern entwickelten innovative Projekte zur Nutzung künstlicher Intelligenz – darunter:
- Poloplast (PP-Rohrsysteme): Humanoide Roboter für repetitive Produktionsaufgaben
- Alpacem (Zement & Beton): „SENSAI“ – KI-gestütztes Umweltmonitoring
- Amiblu (GFK-Rohrsysteme): AI-optimized pipe design
- InterCal (Kalk): „AI Driven Smart Production“ – integrierte Produktionsplanung mit KI
Die vielversprechendsten Projekte werden 2025 bei einer Studienreise ins Silicon Valley vertieft.
Zuversicht trotz volatiler Rahmenbedingungen
Auch im laufenden Geschäftsjahr 2025 warten zahlreiche Herausforderungen. Neben der anhaltend schwachen Baukonjunktur, hohen Energie- und Lohnkosten, Fachkräftemangel und regulatorischer Komplexität in Kerneuropa bereitet insbesondere der jüngste Zollstreit Sorgen. Erste protektionistische Maßnahmen könnten sich mittelfristig auf die internationalen Lieferketten und Absatzmärkte auswirken. Die Unternehmensführung bleibt dennoch zuversichtlich:
„Wir sind für 2025 gut gerüstet. Unsere diversifizierte internationale Aufstellung, die gezielte Weiterentwicklung unserer Mitarbeitenden sowie unser klarer Fokus auf Innovation und Digitalisierung geben uns die nötige Stabilität und Zukunftsorientierung, um auch unter schwierigen Bedingungen erfolgreich zu wirtschaften“, betonen Junghans und Gailer abschließend.
Wietersdorfer Gruppe
Die Wietersdorfer Gruppe (WIG Wietersdorfer Holding GmbH) mit Hauptsitz in Klagenfurt ist ein Industrieunternehmen in der Baustoff- und Rohrbranche. Zu den Geschäftsfeldern des Unternehmens zählen Zement & Beton, Kalk, Industriemineralien, GFKRohrsysteme und thermoplastische Rohrsysteme. Mit ihren Tochterunternehmen Alpacem, InterCal, Amiblu, Hobas, O-tek, Poloplast und Calcit ist die Wietersdorfer Gruppe in 30 Ländern vertreten. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen im In- und Ausland 3.670 Mitarbeiter:innen, ist an 120 Produktions- und Vertriebsstandorten aktiv und erwirtschaftete im Jahr 2024 inkl. Beteiligungsunternehmen einen Umsatz von 1.105 Mio. EUR. Das Unternehmen ist seit seiner Gründung im Jahr 1893 durch Philipp und Gottlieb Knoch zu hundert Prozent in Familienbesitz.