„Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs erhöht die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes und leistet einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit.“
WIPOL: Koralmbahn ist eine Jahrhundertchance
Als einziges österreichisches Bundesland verfügt Kärnten über einen gesetzlich verankerten Wirtschaftspolitischen Beirat (WIPOL). Dieser setzt sich aus Vertreter:innen aus Wirtschaft, Politik, Start-ups und Kreativwirtschaft zusammen. Der WIPOL berät die Kärntner Landesregierung in wirtschaftsstrategischen Fragen. Außerdem richtet er Vorschläge an die Regierung zu wirtschaftspolitischen Zielvorgaben.
Forderungen für 2025
Für den Wirtschaftsstandort Kärnten hat der WIPOL nun wesentliche Kernforderungen erarbeitet. „Es geht um zentrale Themen wie Bildung, Qualifizierung und Arbeitskräftepotenzial, Nachhaltigkeit aber auch Internationalisierung und die Chancen durch die Koralmbahn“, sagt Otmar Petschnig, der Vorsitzende des Wirtschaftspolitischen Beirates. Folgende Handlungsempfehlungen wurden für 2025 abgeleitet:
Bildung
Wesentliche Empfehlung des WIPOL ist es, den Bildungshub Kärnten als kompetenten Ansprechpartner für bildungs- und arbeitsmarktpolitische Strategien, Wissenstransfer und das Schaffen von Synergien zu nutzen. Um den Kärntner Arbeitsmarkt zu stärken und das vorhandene Arbeitskräftepotenzial auszuschöpfen empfiehlt der WIPOL, die Rahmenbedingungen für Frauen so zu verbessern, dass eine Vollbeschäftigung möglich ist.
Zuwanderung
Außerdem sollen adäquate Programme für qualifizierte Zuwanderung geschaffen werden. „Gut gebildete Menschen erzielen höhere Einkommen und sorgen, volkswirtschaftlich betrachtet, für höheres Wachstum, da die gesamtwirtschaftliche Produktivität und Innovationsfähigkeit gesteigert werden“, erklärt Beate Gfrerer, stellvertretende Vorsitzende des WIPOL und Geschäftsführerin der Kärntner Volkshochschulen. Bildungs- und Kompetenzberatung sowie Berufsorientierung sollen ausgebaut, MINT-Fächer attraktiviert werden.
Nachhaltigkeit
Mit Blick auf die Nachhaltigkeit empfiehlt der WIPOL, den Ausbau der nachhaltigen Mobilität in Kärnten zu forcieren. „Mit dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs wird die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes erhöht und ein Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit durch Emissionsreduktionen gleistet“, sagt der Vorsitzende des WIPOL Otmar Petschnig.
Empfohlen werde außerdem eine aktive Energieraumplanung im Hinblick auf die Potenziale durch die Koralmbahn verbunden mit einer strategischen Standortentwicklung. Eine offensive Wirtschaftspolitik mit Investitionen, die Beschäftigung und Wertschöpfung anstoßen und Rahmenbedingungen, welche die strukturelle Basis für eine nachhaltige Wirtschaftsstruktur legen, seien notwendig. Nachhaltigkeit im Tourismus stärke außerdem die das Image der Tourismusmarke Kärnten.
Internationalisierung und Koralmbahn
Sie werden als große wirtschaftliche Chance für Kärnten gesehen, sich als stabiler Wirtschafts- und Lebensstandort im Alpen-Adria-Raum zu positionieren. „Der WIPOL empfiehlt deshalb die Standortmarke Kärnten stärker zu nutzen und so die Internationalität und Bekanntheit zu steigern“, sagt Meinrad Höfferer, stellvertretender Vorsitzender des WIPOL und Direktor der Wirtschaftskammer Kärnten. Auf diesem Weg zu weiterer internationaler Sichtbarkeit eröffne sich für Kärnten eine einzigartige Jahrhundertchance. In Zusammenhang mit der Exportstatistik empfiehlt sich eine tiefere Analyse dazu, wo Kärnten wirklich erfolgreich ist, und es wo es belegbare Schwächen gibt, so Höfferer.
Intensiver Austausch
„In Weiterführung der Arbeiten des Wirtschaftspolitischen Beirates seit dem Jahr 2022 liegt hiermit eine komplett adaptierte Fassung der Vorschläge an die Politik vor“, sagt WIPOL-Vorsitzender Petschnig. Ziel sei es, in einen intensiven Austausch mit dem Land Kärnten zu treten, um in den kommenden Monaten auch eine entsprechende Guideline in Abstimmung mit den politischen Repräsentanten des Landes zu schaffen. „Es geht jetzt insbesondere um die Umsetzung sowie um ein entsprechendes Schnittstellenmanagement. Wir brauchen einen gemeinsamen Beschluss der Landesregierung, dass diese dringend erforderlichen Maßnahmen umgesetzt werden“, sind sich Petschnig, Gfrerer und Höfferer einig.
„Vielen Dank an das gesamte Team, dass hinter diesem Projekt steht. Damit liegt nun ein ausgewogenes Dokument auf, dessen Inhalte wir in der strategischen Ausrichtung der Wirtschaftspolitik sowie der Wirtschaftsförderpolitik einfließen lassen werden“, so Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig.