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Wirtschaft
06.12.2020

Wir investieren in die lokale Wirtschaft

Interview mit Martin Kulmer, Bürgermeister der Stadtgemeinde St. Veit. (Anzeige)

Sie sind seit April Bürgermeister. Schon gut in die Funktion eingelebt?

Bgm. Kulmer: Die Aufgaben des Bürgermeisters sind sehr vielseitig und abwechslungsreich. Auch die Palette an Terminen ist weit gefächert, von Gesprächen mit Bediensteten über Bürgermeistersprechtage bis hin zu Terminen und Veranstaltungen außerhalb des Rathauses ist alles dabei. Das war mir bewusst und darauf habe ich mich gefreut und auch eingestellt, auch wenn ich nach meinem Amtsantritt nicht mit den Auswirkungen und Herausforderungen der Corona-Pandemie rechnen konnte. Dennoch fühle ich mich sehr wohl in meiner neuen Funktion.
Sie haben viele Jahre in einem internationalen Konzern gearbeitet.

Was konnten Sie davon in die Politik mitnehmen?

In den 17 Jahren Privatwirtschaft konnte ich mir in unterschiedlichen Führungspositionen nicht nur ein solides betriebswirtschaftliches Basiswissen aneignen, sondern sammelte viel Erfahrung im Bereich Personalmanagement und Mitarbeiterführung. Als Bürgermeister setze ich stark auf Teamwork und fördere die Entscheidungskompetenzen der erfahrenen Bediensteten im Rathaus. Ich glaube, ein anspruchsvoller Vorgesetzter mit hohen Erwartungen an jeden Einzelnen zu sein, aber darin liegt auch für jeden die Chance mitgestalten zu können.

Was sind Ihre wichtigsten Anliegen, die Sie kurzfristig umsetzen möchten?

Mein oberstes Ziel ist es, die Bürgerinnen und Bürger der Stadt gut durch die Corona-Krise zu begleiten und alle notwendigen Maßnahmen umzusetzen. Die Stadt hat eine Vielzahl an Projekten in der Pipeline, die in nächster Zeit umgesetzt werden. Ich denke an den Wohnhausneubau in der Gerichtsstraße, die Straßensanierungen im Zuge der Straßenbauoffensive 2020/21, die Widmung von Einfamilienhausparzellen in St. Veit, die Errichtung eines Photovoltaikkraftwerkes am Dach des Parkhauses 1, die Umrüstung des letzten Teils der Straßenbeleuchtung auf LED oder die notwendigen Sanierungsmaßnahmen unserer gemeindeeigenen Objekte.

Wo soll der Schwerpunkt der Investitionen liegen?

Durch den massiven Rückgang der Einnahmen aus Ertragsanteilen und Kommunalsteuer bekommen die Gemeinden nicht nur heuer, sondern auch in den nächsten Jahren einen deutlichen Dämpfer, was die eigene Wirtschaftstätigkeit betrifft. Dennoch glaube ich, dass es äußerst wichtig ist, umfangreiche Konjunkturmaßnahmen einzuleiten und in die lokale Wirtschaft zu investieren. Die Stadt St. Veit wird jedenfalls die finanziellen Förder­mittel des KIP (Kommunales Investi­tionsprogramm 2020) sowie das Gemeindehilfs­paket des Landes Kärnten im vollen Ausmaß abholen und kräftig in Infrastruktureinrichtungen investieren.

Thema Digitalisierung – wie wichtig ist es für Sie und welche Projekte gilt es zu realisieren?

Durch die Krise hat die Digitalisierung mit Sicherheit einen höheren Stellenwert bekommen, und wir haben erkannt, wie wichtig die digitale Stütze im Gemeinwesen, in der Bildung oder der Wirtschaft ist. Gleich zu Beginn meiner Amtszeit habe ich daher die Bürgerbeteiligungs-APP eingeführt, um auch auf elektronischem Wege mit der Bevölkerung in Kontakt zu sein. Es wird aber auch notwendig sein, weiter am Glasfaserausbau zu arbeiten, damit die Basis für eine effiziente Datenübertragung geschaffen wird.

Wo sehen Sie St. Veit in zehn Jahren?

Als starke Bezirkshauptstadt wird St. Veit auch in zehn Jahren auf wirtschaftlich soliden Beinen stehen und notwendige Projekte und Vorhaben eigenständig umsetzen können. So wie bei vielen Themen in der Vergangenheit soll St. Veit auch in den nächsten Jahren Vorreiter im Bereich der Digitalisierung werden. Die Lebensqualität soll sich in attraktiven Arbeitsplätzen, vielfältigen Freizeit-, Kultur- und Bildungsangeboten, leistbarem Wohnen oder umweltfreundlicher Nutzung erneuerbarer Energieformen widerspiegeln.

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