© WKK
Wirtschaft
14.08.2025

WK fordert Genera­tionen­gerechtig­keit bei Steuern und Pensionen

Angesichts des Zusammenfallens von „Tax Freedom Day“ und „Pension Overshoot Day“ weist die Wirtschaftskammer Kärnten auf die mangelnde Fairness zwischen den Generationen hin.

Dass der „Pension Overshoot Day“ am 12. August und der „Tax Freedom Day“ am 17. August in dieselbe Woche fallen, ist für die Wirtschaftskammer Kärnten ein Warnsignal. Der „Pension Overshoot Day“ am 12. August markiert den Zeitpunkt, an dem die für Pensionen vorgesehenen Einnahmen aus den Sozialversicherungstöpfen aufgebraucht sind. Ab diesem Tag muss der Staat der Wirtschaftskammer zufolge täglich 230 Millionen Euro zuschießen, insgesamt knapp 33 Milliarden Euro bis Jahresende. Der „Tax Freedom Day“ dagegen steht symbolisch für das Verhältnis von Abgaben zum Nettoeinkommen – ab diesem Tag würden die Menschen demnach für das eigene Einkommen anstatt für den Staat arbeiten.

„Unser Ziel muss sein, dass beide Tage wieder in der ersten Jahreshälfte liegen – als Zeichen für mehr Fairness zwischen den Generationen.“

Nika Basic, Vizepräsidentin der WKK und Landesvorsitzende der Jungen Wirtschaft Kärnten

„Dass beide Daten so spät im Jahr und sogar innerhalb einer Woche liegen, ist ein doppeltes Alarmsignal. Wir belasten die Erwerbstätigen mit einer der höchsten Steuer- und Abgabenquoten Europas und schaffen es gleichzeitig nicht, die Pensionsfinanzierung nachhaltig zu sichern. Das ist das Gegenteil von generationengerecht. Unser Ziel muss sein, dass beide Tage wieder in der ersten Jahreshälfte liegen – als Zeichen für mehr Fairness zwischen den Generationen“, so Nika Basic, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Kärnten und Landesvorsitzende der Jungen Wirtschaft Kärnten.

Über OECD-Durchschnitt

Der OECD zufolge liegt die durchschnittliche Belastung von Arbeitseinkommen in Österreich bei 47 Prozent – ein deutliches Stück über dem OECD-Durchschnitt von 34,9 Prozent, und auch über den Werten von Ländern wie Dänemark oder den Niederlanden. Ein Viertel des Bundesbudgets fließt der Wirtschaftskammer zufolge aktuell ins Pensionssystem. Aufgrund des demographischen Wandels ist die Tendenz jedoch steigend. „33 Milliarden Euro fehlen jährlich für Zukunftsinvestitionen in Bildung, Innovation und Standortentwicklung – und wir reden nicht über die kommenden Jahrzehnte, sondern über die Lücke in diesem Jahr“, so Basic.

Forderungen der Jungen Wirtschaft Kärnten

  • Steuer- und Abgabenquote senken: Belastung von Arbeitseinkommen nachhaltig reduzieren, um Leistung zu belohnen und Investitionen anzukurbeln.
  • Pensionssystem zukunftssicher machen: Pensionsantrittsalter automatisch an die Lebenserwartung anpassen, betriebliche Vorsorge stärken, private Vorsorge durch Wiedereinführung der KESt-Behaltefrist attraktiver machen.
  • Effizienz in Verwaltung und Föderalismus: Förderwesen straffen, Doppelgleisigkeiten abbauen, Verfahren beschleunigen.

„Österreich kann stolz auf sein Sozialsystem sein – aber ohne mutige Reformen steuern wir direkt auf eine Schieflage zu, die den Wohlstand künftiger Generationen gefährdet. Wenn wir jetzt handeln, können wir den Tax Freedom Day und den Pension Overshoot Day nicht nur zeitlich nach hinten rücken, sondern diese auch als positive Symbole für ein modernes, leistungsfreundliches und generationengerechtes Österreich etablieren“, so Basic abschließend.

Schlagwörter