Gesundheit
16.03.2023

Yoga ist mehr als eine Stunde lang „Om“

Die Klagenfurter Tanz- und Yogalehrerin Karin Jaklitsch spricht mit advantage über die geheimen Vorteile von Yoga und wie sie den Sport zu schätzen gelernt hat.

Die richtige Übersetzung für Yoga, wie man sie in der Ausbildung lernt, ist: „Yoga bringt den Geist und die Seele wieder zur Ruhe“ Genau das bedeutet Yoga für Karin Jaklitsch. Die Gedanken beruhigen, ordnen und abschalten. „Der Alltag ist stressig genug, man hat immer Probleme. Egal ob beruflich oder privat. Und in der Stunde kann man den Kopf wirklich ausschalten und wieder zurück zu sich selbst finden.“ Darüber hinaus wirkt sich der Sport positiv auf den ganzen Bewegungsapparat, die physische und psychische Gesundheit aus.

Der Weg zum Yoga-Liebhaber

„Ich habe Yoga ganz lange überhaupt nicht gemocht“, erzählt Jaklitsch. „Es war eine Qual, aber vor ein paar Jahren suchte ich etwas, um mir selbst Gutes zu tun.“ Sie entdeckte Yoga für sich, als sie die richtige Trainerin fand. Dieses Mal hatte es in ihr Leben gepasst. Früher nicht. Da hat alles schnell und laut sein müssen. Lange engagierte sie sich privat in dem Sport und entschloss sich dann die Ausbildung zu machen, um ihre Erfahrungen und Gelerntes weitergeben zu können. Ihr Tipp: Bevor man beschließt Yoga aus Prinzip nicht zu mögen, sollte man verschiedene Yoga-Arten ausprobieren. Darüber hinaus ist es wichtig den Yogatrainer und seine Unterrichtsweise sympathisch zu finden. Das benötigt etwas Geduld, aber die vielen Benefits sprechen für sich und schlussendlich lohnt es sich.

Yoga kann Knochenschwund und Osteoporose hinauszögern

Die Öffentlichkeit ist sich der vielen Vorteile der Sportart gar nicht bewusst. Yoga kann Demenz hinauszögern, Knochenschwund und Osteoporose. „Viele glauben man sitzt dort und macht eine Stunde lang „OHMMM“ und sonst nichts. Aber die ganzen Bewegungen, die wirklich in die Tiefe gehen, bis zu den Faszien, bis zu der Tiefe der Knochen hin, wirken sich extrem auf die Gesundheit aus,“ so die Yogalehrerin. Wenn man den Sport über eine längere Zeit ausübt, merkt man die Verbesserung des allgemeinen, ganzheitlichen Gesundheitszustandes. Es ist zwar anstrengend, wobei die Intensität variiert, je nachdem welchen Stil man ausübt. Jedoch geht man am Ende mit einem guten und freien Gefühl aus der Stunde. Darüber hinaus wirkt Yoga auch auf das gesamte Nervensystem. Die Nerven werden in einer Einheit komplett beruhigt. Das hilft auch bei Depressionen und Angstzuständen.

„Man muss nicht mit Räucherstäbchen durch das Leben laufen“

Yoga geht mit Achtsamkeit Hand in Hand. Das fängt in der Einheit an. Es sind nicht nur 60 oder 90 Minuten, über die sich eine Einheit erstreckt, und man auf Achtsamkeit sich selbst und seinem Körper gegenüber achten sollte: Man sollte es auch ins Leben mitnehmen und seinen Lebensstil ändern. Durch die Achtsamkeit im Yoga ändert sich die Denkweise und wie man selber auf sich und seinen Körper, auf die Seele und das Herz achtgibt. „Das Wichtigste ist man selbst. Und wenn man geistig und mental nicht fit ist, macht der Körper auch nicht mit. Es ist ein Paket. Und es fängt nicht da an, wo du den Saal für die Yogastunde betrittst und hört auf, wenn man heim geht. Sondern es sollte eine Lebenseinstellung sein“, bringt es Jaklitsch auf den Punkt. „Das heißt jetzt nicht, dass man mit Räucherstäbchen durchs Leben laufen soll. Aber man geht einfach achtsamer mit sich selbst und seine Mitmenschen um.“

Hatha, Yin, Ashtanga

Eine Yoga Art empfehlen kann die Klagenfurterin nicht, da jeder eine Art für sich selbst finden muss, die ihm gefällt. Persönlich mag sie auch nicht jeden Yoga Stil. Unzählige Arten werden dem Yoga zugesprochen, die sie selbst aufgrund der Vielfalt nicht einmal aufzählen kann. Beispielsweise gibt es das Hatha Yoga, das Ashtanga Yoga oder das sanfte YinYoga. Sie selbst praktiziert sehr gerne Ashtanga Yoga, was mit Poweryoga gleichzusetzen ist. In ihrem Unterricht moderiert Jaklitsch einen Musicflow.

Der musikalische Yoga-Tanz

Eine Einheit der Yogatrainerin dauert in der Regel 60 min. Beginnend mit einer kurzen Meditation, gefolgt von einem Warmup und Kraftübungen. Schließlich kommt es zum Flow, wobei die Gruppe eine kleine Asana Abfolge erlernt. Als Asana werden die einzelnen Übungen im Yoga bezeichnet. Diese verbindet sie zu einer kleinen Choreographie, die zu einem stündlich wechselnden, ausgewählten Song so lange wiederholt wird, bis es automatisch funktioniert und vor Anstrengung Schweißperlen die Stirn schmücken. „Es ist wirklich ein Ganzkörpertraining, anstrengend aber sanft,“ so Jaklitsch. Am Ende der Stunde dehnen sich die Schüler aus. Den Abschluss findet eine Yogaeinheit in der Endentspannung, im Schawasana.

Fotocredit: Karin Jaklitsch

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