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Wirtschaft
16.03.2024

Zukunfts­konferenz vernetzt für Gleichstellung am Arbeitsmarkt

Land Kärnten und AMS Kärnten bringen  Frauen, Unternehmen, Institutionen und Gemeinden auf regionaler Ebene zusammen, um gemeinsam die Chancengleichheit in der Arbeitswelt voranzutreiben.

Ländliche Regionen stehen vor vielen Herausforderungen: demographische Entwicklung, Fachkräftemangel, Abwanderung. Gerade junge, gut ausgebildete Menschen – vor allem Frauen – zieht es zunehmend in die Ballungszentren, mit negativen wirtschaftlichen wie gesellschaftlichen Folgen für die ganze Region. Um dieser Negativspirale entgegenzuwirken, haben das Referat für Frauen und Gleichstellung des Land Kärnten und das AMS Kärnten bereits 2021 das Pilotprojekt „Zukunftswerkstatt Oberkärnten“ samt Zukunftskonferenz initiiert. Das Projekt wurde mittlerweile auf weitere Kärntner Regionen ausgerollt, nun wird es in St. Veit/Glan umgesetzt.

Maßnahmen für Gleichstellung am Arbeitsmarkt

Ziel der Zukunftskonferenz in St. Veit ist es, Frauen, Unternehmen als potentielle Arbeitgeber:innen, Institutionen und Gemeinden aus der Region zu vernetzen und gemeinsam Maßnahmen zu erarbeiten, um die Integration von Frauen in den regionalen Arbeitsmarkt zu verbessern und eine Gleichstellung zu forcieren. Profitieren sollen davon vor allem Frauen, aber auch die Wirtschaft. Themenschwerpunkte bei der Zukunftskonferenz sind u.a. das Fachkräftepotenzial, existenzsichernde Beschäftigung, die Vereinbarkeit und Strukturen für Kinderbetreuung, Digitalisierung und Rollenbilder. Als Ergebnis der Zukunftskonferenz wird ein Handlungsleitfaden, speziell für die St. Veiter Region, erarbeitet. Finanziert wird das Projekt vom Land Kärnten und AMS Kärnten, begleitet wird die Umsetzung vom Verein EqualiZ.

Abwanderung entgegen­wirken

„Der Fachkräftemangel ist in ganz Kärnten spürbar und wird durch die Abwanderung junger, gut ausgebildeter Menschen verstärkt. Das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie rückt dabei immer mehr in den Vordergrund, da für die nachkommende Generation ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Privat- und Arbeitsleben von großer Bedeutung ist. Projekte wie die ,Zukunftswerkstatt Oberkärnten‘ bearbeiten mit Schlüsselpersonen aus der Region spezifische Themen, um passende Strategien zu fixieren und damit Gleichstellung zu forcieren“, so Frauen-Landesrätin Sara Schaar. Auch Landesfrauenbeauftragte Martina Gabriel betont: „Chancengleichheit für Frauen auf dem Arbeitsmarkt bedeutet die Schaffung realer Rahmenbedingungen, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglichen. Dazu sind Maßnahmen notwendig, die Frauen unterstützen und ermutigen, ihr Potenzial voll auszuschöpfen. So kann langfristig auch dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden.“

Vernetzung als Erfolgsfaktor

„Zentraler Erfolgsfaktor der Zukunftskonferenzen ist das Zusammenspiel vieler wichtiger regionaler Stakeholder. Das braucht es, um Rahmenbedingungen schaffen zu können, die den Lebensrealitäten im Bezirk entsprechen und um darauf aufbauend tatsächliche Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen“, betont AMS-Kärnten-Chef Peter Wedenig. Günter Krassnig, Leiter des AMS in St. Veit/Glan ergänzt: „Gleichstellung eröffnet Potenziale. Mehr Gleichstellung bedeutet eine Win-win-Situation für Frauen und für Unternehmen.“

Neue Karriere­perspektiven für Frauen

Im AMS in St. Veit/Glan ist das Thema Gleichstellung seit Jahren stark verankert. „Schon in der Erstinfo-Veranstaltung für neue Kund.innen informieren wir beispielsweise über die geschlechtsspezifische Einkommensschere und die Auswirkungen von langer Teilzeitbeschäftigung auf die Pension. Auch stellen wir das AMS-Qualifizierungsprogramm ,FiT – Frauen in Handwerk und Technik‘ vor, um Frauen zu ermutigen, mit unserer Unterstützung den Schritt in andere Berufswelten zu wagen“, erklärt Krassnig. Gerade traditionell männerdominierte, handwerkliche und technische Berufe eröffnen Frauen höhere Verdienst- und Karrierechancen, durch Digitalisierung und Automatisierung haben sich außerdem Tätigkeitsfelder verändert und bieten interessante Perspektiven.

Rollen­klischees aufbrechen

„Die Nachfrage nach Fachkräften ist nach wie vor hoch“, so Krassnig. Auf Seiten der Betriebe gehe es oftmals darum, das Potenzial von Frauen als Fachkräfte sichtbar(er) zu machen: „Bei der Bildungs- und Berufswahl sowie am Arbeitsmarkt halten sich diverse Rollenklischees schon sehr lange und sehr hartnäckig. Die gilt es weiter aufzubrechen. Auch wenn noch ein weiter Weg vor uns liegt, so müssen wir konsequent dranbleiben und gemeinsam mit regionsspezifischen Maßnahmen weiter mobil machen für echte Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt.“

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WISSENSWERT

Die nächste Zukunftswerkstatt findet demnächst in Feldkirchen statt. Die Präsentation der Handlungsleitfäden und erste Umsetzungsschritte sind im Dezember 2024 zu erwarten.

Den Handlungsleitfaden der „Zukunftswerkstatt Oberkärnten“ und weitere Infos finden Sie unter https://frauen.ktn.gv.at/service/downloads

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