„Die zweisprachige Beschilderung ist Ausdruck einer gemeinsamen Zukunftsorientierung.“
Zweisprachige Schilder für Kärntner Bahnhöfe
Die ÖBB ist nach dem Gesetz nicht verpflichtet, die Bahnhöfe aller betroffenen Ortschaften zweisprachig auszuschildern, tut dies aber freiwillig, „weil es das Kerngeschäft der ÖBB ist, Menschen zu verbinden“. Bis Ende des Jahres werden mehrere Bahnhofsschilder in Kärnten und dem Burgenland getauscht beziehungsweise neu angebracht. Damit begonnen wurde vor Kurzem in in St. Michael/Šmihel in Bleiburg/ Pliberk. Zu diesem Anlass kamen Bundesministerin Leonore Gewessler, Landeshauptmann Peter Kaiser, ÖBB-Vorstandsdirektor Johann Pluy, Staatssekretär Milan Brglez aus Slowenien, die Nationalratsabgeordnete Olga Voglauer, die Landtagsabgeordneten Hermann Srienz und Hannes Mak sowie Bürgermeister Stefan Visotschnig und Konsul Matej Kramberger persönlich, um die Symbolik, die mit der Anbringung der Bahnhofschilder einhergeht, zu untermauern.
„Die zweisprachige Beschilderung ist Ausdruck unserer gelebten Vielfalt und einer gemeinsamen Zukunftsorientierung“, betonten Ministerin Gewessler und Landeshauptmann Kaiser. Letzterer hielt fest, dass die Anwesenheit aller die positive Entwicklung im Zusammenleben der Menschen in Südkärnten, egal welcher Muttersprache, unterstreiche.
„Wir sind ein Teil eines gemeinsamen Europas.“
„Wir setzen mit der Anbringung der zweisprachigen Tafeln nicht nur das Volksgruppengesetz um. Wir machen die Wichtigkeit eines friedlichen Zusammenlebens, der gelebten Demokratie und vor allem einer sicheren Zukunft sichtbar. Wir sind ein Teil eines gemeinsamen Europas, in dem viele Völker, Kulturen und Sprachen die Verantwortung für ein friedliches Miteinander tragen“, so Kaiser. Die neue Beschilderung sei längst nicht eine symbolische Geste alleine.
Sichtbarkeit und Wertschätzung
Gewessler bezeichnete den Tag „als einen besonderen, der Kärnten als Land mit zwei Sprachen, einer vielfältigen Kultur und mit Menschen, die im zweisprachigen Gebiet friedlich miteinander leben, sichtbar macht. Es geht um Repräsentation, um Vielfalt, sowie um Sichtbarkeit und Wertschätzung den Kärntner Sloweninnen und Slowenen gegenüber, wie es auch im Burgenland mit Kroatinnen und Kroaten geschieht“, so Gewessler.
ÖBB-Vorstandsdirektor Pluy betonte noch einmal das freiwillige Vorgehen der ÖBB in dieser Angelegenheit, da die ÖBB „auch gesellschaftliche Verantwortung trägt und Menschen verbindet. Daher werde man bis Jahresende die Bahnhöfe Wiederndorf-Aich/Vidra vas Dob, Bleiburg/Pliberk mit zweisprachigen Tafeln ausstatten, wie es in St. Michael/Šmihel bereits geschehen ist.
Zukunft von Kühnsdorf
Im Rahmen des Termins wurde auch die Zukunft des Bahnhofes Kühnsdorf und eine mögliche Haltestelle entlang der Koralmbahn von den Bürgermeistern, Landtagsabgeordneten und dem Landeshauptmann angesprochen. Sie alle argumentierten Bundesministerin Leonore Gewessler gegenüber, wie wichtig der Bahnhof in Künsdorf für die heimische Bevölkerung sowie für die Wirtschaft vor Ort sei.
„Auch dieser Bahnhof wäre eine der Möglichkeiten, die Zusammenarbeit zwischen Kärnten und Slowenien sowie Österreich und Slowenien zu vertiefen. Und er wäre, wie heute hier die Beschilderung, ebenso ein sichtbares Zeichen für die Unterkärntner Bevölkerung, dass man ihre Anliegen ernst nimmt“, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser.