© Michael Stabentheiner
Leben
20.03.2024

Friedensforste verbinden Naturschutz und Inklusion

Im Rahmen eines neuen Projekts der Bestattung Kärnten in Kooperation mit Birdlife und der Caritas sollen zukünftig alle Kärntner Friedensforste mit Nistkästen ausgestattet werden.

Im Rahmen einer einzigartigen Kooperation zwischen Bestattung Kärnten, Birdlife und Caritas, sollen zukünftig alle Friedensforste in Kärnten mit Nistkästen ausgestattet werden, um den Artenschutz zu fördern. Die dafür notwendigen fachlichen Grundlagen steuerte Birdlife bei, die Fertigung der Häuschen erfolgt durch das Caritas: Team Lebensgestaltung. Vor wenigen Tagen wurden bereits die ersten Vogelhäuschen im Friedensforst Klagenfurt montiert. Durch die neuen Nistkästen soll im Kreislauf der Natur wieder neues Leben entstehen.

Wichtige Rückzugs­räume für Wald­bewohner

„Die Idee zu diesem Vogelhäuschen-Projekt wurde bereits im vergangenen Jahr geboren. Für uns war es naheliegend, die Caritas dafür zu gewinnen, da wir mit dem Team: Lebensgestaltung bereits sehr gute Erfahrungen bei der Bereitstellung von Tafeln für den Friedensforst gemacht haben. Um das Naturschutz-Projekt fachgerecht umzusetzen, haben wir Birdlife als Partner ins Team geholt“, erklärt Ingo Sternig, Bestattung Kärnten. Demnach bilden Friedensforste auch Rückzugsräume für waldrand- und waldbewohnende Vogelarten. „Um den Lebensraum mit Neuanpflanzungen in Friedensforsten für die Vogelwelt zu verbessern, können Nisthilfen einen wertvollen Beitrag liefern. Kohlmeise, Blaumeise, Tannenmeise und Kleiber fressen Insekten und schützen damit den Wald vor Schädlingen“, so Andreas Kleewein, Geschäftsführer Birdlife Kärnten.

Hand­gefertigte Nistkästen

„Es freut uns sehr, Teil dieser wunderbaren Kooperation zu sein. In unserer Werkstatt Florian/Delavnica Florijan in Globasnitz/Globasnica haben Menschen mit Behinderung viele Möglichkeiten, einer sinnvollen Beschäftigung nachzugehen. Im Holzatelier kreieren sie verschiedenste Sonderanfertigungen – so auch diese speziellen Nistkästen. Gewerkt wurde nach einem Schablonensystem unter der Anleitung des gelernten Tischlers und Klient*innen-Assistenten Arthur Tschische“, erläutert Thomas Berger, Regionalleitung SÜD, Caritas: Team Lebensgestaltung. Mittlerweile wurden 100 Nistkästen fertigstellt, die auf ihre Montage warten. Dies bildet jedoch nur den ersten Schritt. Denn: Eine Fortsetzung dieser Kooperation im Sinne des Naturschutzes und der Inklusion von Menschen mit Behinderung ist bereits geplant. Damit soll nicht nur etwas für die Umwelt geschaffen werden, sondern auch den Sinn für die Gemeinschaft nachhaltig prägen.

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Über die Friedensforste

Immer mehr Menschen wünschen sich nach ihrem Tod mit der Natur eins zu werden. Seit mehr als zehn Jahren gibt es mit den Friedensforsten eine grüne Alternative zur traditionellen Bestattung. Dabei wird die Asche der Verstorbenen in einer biologisch abbaubaren Urne an den Wurzeln eines Baumes beigesetzt, der in einem als Friedensforst ausgewiesenen Wald steht. Um der großen Nachfrage und den knapp 3.000 Reservierungen Folge zu leisten, stehen kärntenweit 12 Friedensforste als letzte Ruhestätte zur Verfügung. Aktuelle Standorte sind Klagenfurt, Velden, Treffen, Sternberg, Gurk, St. Georgen/Längsee, Fürnitz, Ledenitzen, Wachsenberg/Feldkirchen, Gottestal, Moosburg und Krumpendorf. Eröffnungen sind heuer in Ferlach, Kellerberg/Weissenstein und Friedlach/Glanegg geplant.

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