AMS und Land Kärnten wollen Frauen am Arbeitsmarkt stärken
Frauen trifft die Corona-Krise am Arbeitsmarkt seit dem Herbst mehr als Männer, die am Beginn – im März 2020 – stärker betroffen waren. Das liegt an den andauernden Einschränkungen in frauendominierten Branchen wie Hotellerie, Gastronomie, Handel und persönliche Dienstleistungen. Zum Stichtag 28. Februar waren 33.816 Personen beim AMS Kärnten arbeitslos vorgemerkt oder in Schulung, 15.000 Personen davon waren Frauen. Bei Frauen ist das eine Steigerung von 30,9 Prozent zu Februar 2020.
Fokus auf Regionen
Das wollen AMS und Land Kärnten nicht länger so hinnehmen. Frauen brauchen mehr Perspektiven, weshalb man enger kooperieren will. "Es ist unser Ziel, Fördermöglichkeiten und Expertise intensiver zu verknüpfen, zukunftsträchtige Weiterqualifizierungen für Frauen zu forcieren und potentielle Arbeitskräfte und Betriebe gezielt zusammen zu bringen", erklären Frauen-Referentin Sara Schaar und AMS-Chef Peter Wedenig. Der Fokus soll auf den Regionen liegen, wichtig seien nämlich Jobs vor Ort.
Die regionale Offensive nimmt ihren Ausgang im Bezirk Spittal. Beim Pilotprojekt "Zukunftskonferenz Region Oberkärnten" werden Frauen, Unternehmen, Organisationen und Gemeinden aus der Region zusammengebracht. Bis zum Herbst entsteht ein Handlungsleitfaden, das Projekt soll dann auf ganz Kärnten ausgerollt werden. "In Kooperation mit ansässigen Betrieben wollen wir Arbeitsplätze für Frauen in den Regionen schaffen und potentielle Arbeitskräfte – etwa Wiedereinsteigerinnen nach der Karenz – gezielt für diese Jobs ausbilden."
Qualifizierung in Berufen mit Zukunft
Beim Thema Frauenbildungsfonds wird es einen engen Austausch geben. Es gehe um "zukunftsträchtige Qualifizierungsmaßnahmen", vor allem im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik), im Gesundheits-, Sozial- und Pflegebereich.
Weiters wird das Programm "FiT – Frauen in Handwerk und Technik" ausgebaut. Schaar: "Frauen erhalten die Möglichkeit, eine Ausbildung in einem handwerklichen oder technischen Bereich zu absolvieren, zum Beispiel zur Mechatronikerin, Informationstechnikerin, Elektrotechnikerin oder Maschinenbautechnikerin." Das sind Berufe mit mehr Aufstiegschancen und meist auch besserer Bezahlung.