© Weinberger Holz
Umwelt
22.03.2023

„Der Baustoff Holz wirkt positiv auf das Klima“

Qualität und Tradition rund um den nachhaltigen Baustoff Holz stehen beim Lavanttaler Leitbetrieb Weinberger seit 1854 im Fokus. (Anzeige)

Geschäftsführer Johann A. Weinberger spricht im Interview mit advantage über die positiven Klima-Effekte des Baustoffes Holz, welche Werte das Familienunternehmen prägen und über neue Chancen durch die Koralmbahn.

advantage: Welche Potenziale bringt der Wirtschaftsraum Südösterreich speziell für die Holzbranche in der Region?

Johann A. Weinberger: Je näher eine Region zusammenrückt, desto mehr ­Synergien ergeben sich – was wiederum zu einer Erhöhung des Wohlstandes führt. Die Region wird also attraktiver – nicht nur für Betriebe, sondern auch für die benötigten Arbeitskräfte samt deren ­Familien. Beim Personentransport wird die ­bessere Verbindung den Pendlern das Leben erleichtern und Distanzen werden relativiert. Der Gütertransport auf Schiene und die Logistik der „letzten Meile“ ­werden für weite Transportwege an Bedeutung gewinnen. Um auf weiter entfernten Märkten konkurrenzfähig ­bleiben zu ­können, müssen wir umdenken.

„Aus unserer Leidenschaft, Neugier und Innovations­kraft entstehen neue Produkte und Prozesse, die den Standort international konkurrenz- fähig halten.“

Johann A. Weinberger

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Sie führen den Familienbetrieb in sechster Generation. Welche Werte zeichnen die Firma Weinberger aus?

Verantwortungsbewusstsein für Produkt, Kunden, Mitarbeiter und Umwelt steht bei uns im Fokus. Herkunft und Wurzeln zu schätzen und zu pflegen, dieser Ge-
danke vervollständigt unser Leitbild.

Warum ist nachhaltiges Bauen wichtiger denn je?

Das Ziel beim Erbauen der eigenen vier Wände ist es, Schutz und Behaglichkeit für die Familien zu schaffen. Umweltgifte, die wir heute freisetzen, wirken noch Generationen nach uns. Es ist daher wichtig, Baumaterialien zu verwenden, die nachwachsen und keine Schadstoffe ausstoßen. Davon haben wir zum Glück genug. Holz ist so ein Material, welches Schadstoffe sogar aufnimmt, in Holzmasse umwandelt und diese über viele Jahrhunderte in Bauwerken konserviert. Das ist der eigentliche Nachhaltigkeitsgedanke und spielt die bedeutendste Rolle. 

Sie sind seit April des letzten Jahres Obmann von Pro Holz Kärnten. Welche Ziele haben Sie sich gesetzt?

Eines unserer Hauptziele ist es, die posi­tiven Klima-Effekte des Baustoffes Holz möglichst vielen bewusst zu machen. Eine nachhaltige Holznutzung erhöht den Zuwachs in unseren Wäldern. Wald kann nur dann viel CO2 binden, wenn er bewirtschaftet wird. Wenn die Bäume im Wald liegen bleiben, wird das gebundene CO2 wieder freigesetzt. Wir müssen daher dieses gebundene CO2 in Form von Holz aus den Wäldern entnehmen und damit nachhaltige, langlebige Gebäude errichten. Unsere strengen Forstgesetze verlangen eine Wiederaufforstung der Wälder, die von unseren Forstleuten verantwortungsvoll und mit Weitblick auf die Klima­veränderungen gemacht wird. Der Wald kühlt und erzeugt Sauerstoff. Er nimmt das Regenwasser behutsam auf und speichert es im Boden. Er schützt uns vor Lawinen und Steinschlag und gibt uns die Möglichkeit der Erholung in gesunder Umgebung (Waldbaden). Wenn sich der Förster nicht mehr um den Wald ­kümmern darf, wird ein verwahrloster „Ur“wald ein gefundenes Fressen für den Borkenkäfer werden: Wenn unsere Wälder krank werden, können weniger sie Sauerstoff produzieren. Eine Außernutzungsstellung der Wälder, wie sie von so manchen EU Abgeordneten im vermeintlich guten Glauben angedacht wird, ist da höchst kontraproduktiv. Dass allgemein mehr mit Holz gebaut wird, ist sehr erfreulich – ­speziell im öffentlichen Bau in Kärnten hinken wir da dem Österreich-Schnitt hinterher.

Was macht die Holz-Qualität im Lavanttal so besonders?

Im Lavanttal haben wir ein optimales Klima für die Fichte. Als eine der wenigen Täler in Kärnten mit einer Nord-Süd Ausrichtung gedeiht die Fichte bis zu einer Seehöhe von 1.700 Meter Seehöhe. Harzgallen und Buchs sind aufgrund des ge­mäßigten Windaufkommens seltener als in anderen Regionen. Diesen Qualitäts­unterschied kann auch ein Laie mit freiem Auge an den feingewachsenen Fasern erkennen. Dieses Wuchsbild als Qualitätsmerkmal wird von unseren Kunden in ganz Europa geschätzt.

Vor welchen Herausforderungen steht die Holzbranche aktuell?

In der gesamten Baubranche sind die Preisschwankungen aller Baustoffe derzeit eine Erschwernis für viele Bauherren. Hier gilt es, den Schwankungen entgegenzuwirken und diese möglichst rasch wieder auf ein ähnlich konstantes Maß wie vor Corona zu bringen. In einer globalisierten Marktwirtschaft ist das eine große Herausforderung.

Wissenswert

Weinberger Holz in Reichenfels (gegründet 1854) ist ein Hoch­technologie Unternehmen in der Holzver­arbeitung mit Forstbetrieb. 2010 ist ein Standort in Abtenau, Salzburg, dazugekommen. Während im Lavanttal vor allem Bilam und Blockhausbohlen hergestellt werden, entstehen in Salzburg vorrangig Brettschichthölzer.

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