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Wirtschaft
06.12.2020

Digitalisierung unterstützt die Beratung

Interview mit Prok. MMag. Georg Gigacher, Leiter der Abteilung Marketing/Vertrieb der Raiffeisen-Bezirksbank St. Veit – Feldkirchen. (Anzeige)

Ist schon abzuschätzen, welche Auswirkung die Lockdowns haben werden?

Da gilt es abzuwarten. In diesem Jahr hatten wir Kundenzuwächse, was zeigt, dass das Vertrauen in unser Unternehmen ungebrochen stark ist. Wir haben unseren Kunden im Lockdown, wenn von ihnen gewünscht, noch vor dem Moratorium der Bundesregierung die Kredite gestundet, denn wir sehen uns als Partner unserer Kunden, die sich gerade in schwierigen Zeiten auf uns verlassen können. Um die weitere Entwicklung abschätzen zu können, müssen wir abwarten, was im ersten Quartal 2021 passiert.

Bleiben Sie bei der Strategie, möglichst nahe beim Kunden zu sein?

Wir sind weiterhin in neun Gemeinden, manche davon mit weniger als 1000 Einwohnern, mit unseren Mitarbeitern und Bankstellen vor Ort vertreten und wir investieren weiter in diese Regionen. 2018 wurde unsere Filiale in Metnitz nach dem Umbau neu eröffnet und in diesem Jahr wurde die Bankstelle in Deutsch Griffen erneuert. Derzeit wird die Bankstelle Feldkirchen neu errichtet und 2021 eröffnet. All diese Investitionen sollen noch mehr persönliche Beratung ermöglichen.

Digitalisierung ist ein großes Thema im Bankenwesen. Welche Bereiche sind in Ihrem Institut bereits digitalisiert?

An der Digitalisierung arbeiten wir seit ­Jahren kontinuierlich, durch SARS-CoV-2 und den Lockdown hat sie einen zusätz­lichen Schub erhalten. Bargeldloses Zahlen ist massiv gestiegen, ebenso die Verwendung von und die Nachfrage nach Internet-Banking. Handyzahlungen wird von der jüngeren Generation gern genutzt. Digitalisierung kann auch die Beratung unterstützen. So ermöglichen Programme, dass der Berater in der Bank und der Kunde zu Hause das gleiche Bild auf dem Schirm haben. Dennoch wird das persönliche Gespräch wichtig und unverzichtbar bleiben.

In welchen Bereichen wird die persönliche Beratung bevorzugt?

Unsere Philosophie lautet: Einfache Prozesse soll der Kunde selbst abwickeln können. Wo er uns hingegen braucht, sind wir gern behilflich. Das gilt beispielweise für die Finanzierung von Wohnraum. Da gibt es viele komplexe Themenbereiche. So wollen wir künftig unseren Kunden zusätzlich zum finanziellen Bereich Unterstützung und Beratung bei Behördenwegen bis hin zur Suche bei den richtigen Handwerkern bieten. Vorsorge und Veranlagung sind ebenfalls Bereiche, die gern im persönlichen Gespräch entschieden werden. Vor allem bei längerfristigen Veranlagungen ist eine intensive Beratung sinn- und wertvoll.

Wo wird Digitalisierung weiterentwickelt?

Digitalisierung ist ein permanenter Prozess, in mehreren Bereichen, auch bei den Arbeitsabläufen. Da hat es durch den Lockdown einen Schub gegeben. Home-Office war für viele eine Umstellung, hat aber ausgezeichnet funktioniert. Auch im Kundenkontakt geht die Entwicklung weiter. So können Kunden verschiedene Produkte selbstständig online erwerben. Konto­eröffnungen, kleinere Konsumkredite oder der Abschluss von Leasingverträgen sind ohne Bank­berater selbstständig digital möglich. Auch die digitale Vermögensverwaltung ist ein Zukunftsthema.

Ist künstliche Intelligenz bereits ein Thema?

Diese Form der Digitalisierung spielt derzeit in unserer Beratung noch keine große Rolle. Wir beobachten das aber. Die zukünftige Bedeutung für uns als regionale Genossenschaftsbank wird sich noch weisen.

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