Ab nächster Woche werden FFP2-Masken kostenlos an einkommensschwache Kärntner verteilt. – Foto: Pixabay/lifetesterDOTnet
Gesundheit
05.02.2021

Einkommensschwache Kärntner erhalten kostenlose FFP2-Masken

Ab nächster Woche werden FFP2-Masken kostenlos an sozial Bedürftige verteilt – über die 132 Kärntner Gemeinden und das Kärntner Armutsnetzwerk.

Der Bund stellt den Ländern FFP2-Masken für sozial Bedürftige zur Verfügung, in Kärnten sind es 640.000 Stück. Im Vorfeld wurde diskutiert, wie diese verteilt werden sollen. Die Länder hätten die Masken gerne über die Apotheken – über die Rezeptgebühren-Befreiung – in Verteilung gebracht, was aber vom Bund abgelehnt wurde. Als wenig treffsicher beurteilen die Länder auch eine Verteilung über die Post. Denn seit vor Weihnachten sollten ja Über-65-Jährige mit gratis FFP2-Masken durch den Bund beliefert werden, was über die Post nicht vollständig funktioniert. "Diese Aktion wurde noch immer nicht komplett abgewickelt. Wir wollen aber schnell und treffsicher sein", sagt Gesundheitsreferentin Beate Prettner. Also wurde den Bundesländern die Verteilaktion selbst überlassen.

Verzögerung bei der Lieferung

In Kärnten beliefert eine Spedition dann, wenn die Masken eintreffen, den Gemeinde- und Städtebund (zwei Drittel der Masken) sowie das Kärntner Armutsnetzwerk (ein Drittel). Prettner: "Die Masken hätten heute, Freitag, eintreffen sollen. Doch wir wurden heute von einer Verzögerung informiert. Wahrscheinlich treffen die FFP2-Masken am kommenden Dienstag ein."

So läuft die Verteilung

Erhalten sollen die Masken Sozialhilfebezieher, Bezieher von Wohnbeihilfe, Familienzuschuss, Heizkostenzuschuss oder der Soforthilfe-Leistung "Hilfe in besonderen Lebenslagen" (HIBL). Betroffene gehen zu ihrer Wohnsitz-Gemeinde und füllen dort ein Formular mit Angabe der Leistung, die bezogen wird, aus. Dann gibt es sieben Masken pro Person. "So kann pro Haushalt nach Personenzahl ausgegeben werden", so Prettner.

Das Armutsnetzwerk ist auf niederschwellige soziale Einrichtungen zugegangen und wird diese beliefern – etwa Organisationen der Wohnungslosenhilfe, Streetwork, Bewährungshilfe, für Suchtkranke oder des Integrationsbereiches, Tafeln und der Lebensmittelausgabe. "Diese Einrichtungen kommen täglich mit hunderten einkommensschwachen Menschen in Kontakt. Wir wollen so mindestens 7.000 Kärntner erreichen", sagt Armutsnetzwerk-Obmann Christian Eile. Es gibt auch noch eine Reserve – "falls wir Organisationen übersehen haben". Sie können sich beim Armutsnetzwerk melden. Größere soziale Organisationen werden ohnehin durch die Behörden regelmäßig beliefert.

Von vielen keine Daten bekannt

Gemeindebund-Präsident Günther Vallant hofft, dass Personen, welche die Masken in den Gemeindeämtern holen, auch gleich andere Amtswege erledigen. So können unnötige Menschenansammlungen vermieden werden.

Klagenfurts Bürgermeisterin und Städtebund-Präsidentin Maria-Luise Mathiaschitz erzählt, dass in der Landeshauptstadt schon einige Masken verteilt wurden. "Doch bei einem großen Personenkreis haben wir keinen Zugang zu Daten, etwa bei den rund 6.000 Mindestpensionisten." Jene, deren Daten bekannt sind (z. B. Mindestsicherungsbezieher, Heizkosten-Bezieher), werden von der Stadt angeschrieben und auf die Aktion aufmerksam gemacht.

Forderung: "Nasenbohrtests" für "Systemrelevante"

Mathiaschitz erinnert nochmal an ein Schreiben, das sie gestern an Gesundheitsminister Rudolf Anschober gesandt hat. "Die ,Nasenbohrtests', die bei Schülern eingesetzt werden, sind laut AGES gleich aussagekräftig wie die Corona-Schnelltests in den Teststraßen. Deshalb fordere ich, dass diese schonendere Testmethode auch für Beschäftigte in systemrelevanten Berufsgruppen – Feuerwehrleute oder Kindergärtner – flächendeckend bereitgestellt wird. Sie muss allen Berufsgruppen, die sich regelmäßig einem Corona-Test unterziehen müssen, angeboten werden." Diese Forderung unterstützt auch Prettner. "Das würde die Akzeptanz des Testens nochmal erhöhen."

Prettner informiert außerdem, dass Kärnten als erstes Bundesland gestern, Donnerstag, die zweite Teilimpfung bei impfwilligen Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen abgeschlossen hat. Insgesamt wurden bisher über 21.000 Kärntner geimpft.

Ab nächster Woche werden FFP2-Masken kostenlos an einkommensschwache Kärntner verteilt. – Foto: Pixabay/lifetesterDOTnet
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