Nationalratsabgeordnete und Kärntner Landessprecherin der Grünen Olga Voglauer. Foto: Schindler
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Wirtschaft
25.01.2022

„Es ist für uns alle ein Vorteil, wenn Frauen gehört und ihre Anliegen wahrgenommen und umgesetzt werden.“

Nationalratsabgeordnete und Kärntner Landessprecherin der Grünen Olga Voglauer im Gespräch über Frauen in der Politik und darüber, welche Rahmenbedingungen es braucht, um mehr Frauen für die Politik zu begeistern.

advantage: Seit wann sind Sie in der Politik tätig?
 
Olga Voglauer: Politisch tätig bin ich seit meiner Schulzeit, wo ich zur Schulsprecherin gewählt worden bin. Ich war auch auf der Universität in der Hochschülerinnenschaft aktiv. Die Kommunalpolitik habe ich ab 2015 als Gemeindevorstandsmitglied in Ludmannsdorf mitgestaltet, 2019 wurde ich dann in den Nationalrat gewählt.
 
Was waren ihre Beweggründe dafür, sich in der Politik zu engagieren? Was möchten Sie aktiv verändern?
 
Politik hat mich bereits als Jugendliche stark interessiert. Damals waren die Menschen- und Minderheitenrechte, wofür ich mich bis heute stark einbringe, für mich ausschlaggebend um politisch aktiv zu werden. Politik gestaltet unser aller Leben im täglichen Ablauf. Ich bin in die Politik gegangen, um unsere Natur nachhaltig für unsere Kinder zu erhalten und den solidarischen gesellschaftlichen Zusammenhalt aufzubauen.
 
In der Politik sind auch heutzutage noch viel weniger Frauen als Männer tätig. Warum denken Sie ist das so?
 
Als Abgeordnete der Grünen und Kärntner Landessprecherin erlebe ich es in unserer Partei als großen Vorteil, dass bei uns alle Listen und Gremien paritätisch besetzt sind. Für uns ist Frauenpolitik kein Nischen- oder Quotenthema. Durch unsere Statuten stellen sich viele Fragen, denen sich andere Parteien stellen müssen, gar nicht. Wenn sich alle per Statut der Gleichbehandlung verschreiben würden, würde diese Frage gar nicht gestellt werden müssen. Dann wäre Politik automatisch frauenfreundlich gestaltet.
 
Wie versuchen Sie persönlich Frauen für die Politik zu begeistern?
 
Zunächst versuche ich selbst, immer ein gutes Beispiel zu sein und ermutige Frauen ihre Anliegen auch in politischen Funktionen voranzubringen. Wenn wir uns als Frauen gegenseitig stärken, werden automatisch alle gesellschaftlichen Bereiche auch aus Frauensicht mitgestaltet. Es ist für uns alle ein Vorteil, wenn Frauen in Wirtschaft, Technik, Sozialem, Landwirtschaft und im Allgemeinen in der Gesellschaft gehört und ihre Anliegen auch wahrgenommen und umgesetzt werden.
 
Welche Rahmenbedingungen braucht es Ihrer Meinung nach, damit sich mehr Frauen dazu entschließen, in der Politik tätig zu werden?
 
Paritätische Listen und Gremien haben wir in unserem Statut festgeschrieben. Dadurch stärken wir automatisch Frauen in entscheidenden Positionen. Dies ist in anderen Parteien nicht so und stellt meiner Meinung nach eine große Hürde dar. Frauen übernehmen nach wie vor einen wesentlichen Anteil der unbezahlten Betreuungsarbeit, sei es in der Kinderbetreuung oder in der Pflege. Hier gilt es anzusetzen und die Politik vereinbar zu gestalten. Als Politikerin sehe ich es
auch als meine Aufgabe, Frauen aktiv anzusprechen und sie bei ihrer politischen Karriere zu unterstützen.
Nationalratsabgeordnete und Kärntner Landessprecherin der Grünen Olga Voglauer. Foto: Schindler
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