Petra Krainer
Gutes Atmen fördert die Gesundheit
Zirka 20.000 mal atmen wir am Tag. Wie ein Seismograph reagiert der Atem auf alle Einflüsse, die auf den Körper und die Psyche wirken. Wer sich freut und lacht, atmet tief und kräftig. Wer Stress hat, atmet flach, schnell und ohne Pause. Ständig gestresste Menschen verlieren ihren individuellen Atemrhythmus. Gerade in unserer schnelllebigen Zeit treten Atemeinschränkungen auf, ohne dass eine Atemerkrankung vorliegt. Auch Gefühle beeinflussen den Atem. Wer hat nicht schon bei Aufregung fast keine Luft mehr bekommen und konnte bei Erleichterung wieder tief durchatmen?
Einfach durchatmen
Zuerst geht es darum, dass wir unserem Körper und unserem Atem Aufmerksamkeit schenken. Spüren wir doch einmal „in uns hinein“, was uns gut tut. Dabei merken wir, wann wir dem Atem wieder freien Lauf lassen können. Wer hastig durch den Tag eilt, wird kaum tief durchatmen.
Pausen gönnen
Leichter gesagt als getan, aber kleine „Durchschnaufpausen“ können viel bewirken. Ein gestresstes und überbeastetes Nervensystem führt zu einer Verengung der Bronchien, zu einer Anspannung der Muskulatur und zu einer flachen, schnellen und eingeschränkten Atmung. Gönnen Sie sich Pausen und entspannen Sie bewusst durch Übungen. Nur so kann sich auch der Atem wieder beruhigen und in einen natürlichen Atemrhythmus kommen, der aus drei Phasen besteht: Einatem, Ausatem und Atempause.
Öfters mal aufstehen und dehnen
Stehen Sie während des Tages öfters auf und dehnen Sie einfach abwechselnd die Arme langsam nach oben. Beobachten Sie, wie der Atem darauf reagiert. Bleiben Sie einen Moment in der aufgerichteten Haltung stehen und gönnen Sie sich diese Erholung von ein bis zwei Minuten. Der Körper wird Danke sagen.
Gähnen genießen
Ja, richtig gelesen! Genießen Sie das Gähnen, denn das Gähnen ist – wie auch das Seufzen – eine natürliche Vollatmung und aktiviert stark das Zwerchfell. Der tiefe Atemzug weitet den ganzen Rumpf und Brustraum und hebt die Schultern. Herzhaftes und zugelassenes Gähnen liefert neue Energie und kann Verspannungen lösen. Zusätzlich lockert das Gähnen den ganzen Körper und erfrischt den Geist. Unter dem Motto: Der Körper holt sich beim Gähnen und Seufzen, was er braucht. Lernen wir, dies wieder einfach zuzulassen.
Rauch- und staubfrei
Es kann nicht oft genug wiederholt werden: Wer raucht oder sich häufig in staubbelasteter Umgebung aufhält, reizt unnötig die Atemwege. Aufgrund dieser Belastungen können sich Atemwege leichter entzünden. Die Entzündung als Folge verengt die Atemwege, behindert die Belüftung der Lungen und erhöht die Atemarbeit.
Atem reguliert den Säure-Basen-Haushalt
Wenig bekannt ist, dass die Atmung eine wichtige Aufgabe bei der Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Haushaltes hat. Wird der Körper beispielsweise durch viel Zucker, Fleisch, Kaffee, Alkohol, Ärger oder Stress übersäuert, beschleunigt sich die Atmung, um Säure abzuatmen.
Bewegung fördert das Atmen
Eine gute Körperhaltung, ein elastischer Brustkorb und ein frei schwingendes Zwerchfell geben den Lungen ausreichend Platz, sich beim Einatmen auszudehnen und gut belüftet zu werden. Bei einem funktionellen und ökonomischen Atem heben sich beim Einatmen die Rippenbögen leicht, der Brustkorb weitet sich und die Bauchdecke wölbt sich nach vor – in der Umgangssprache auch Bauchatmung genannt. Gezielte Übungen ermöglichen, wieder genug Elastizität im Körper zu erlangen und die natürliche Atmung zu fördern und wieder zuzulassen.
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