Markus Konrad führt das Familienunternehmen seit 2015. © Petra Plimon
Wirtschaft
19.10.2022

Immer einen Schritt voraus

Konrad Forsttechnik setzt nicht nur bei der Produktentwicklung, sondern auch in punkto Personal auf Nachhaltigkeit. (Anzeige)

Nachhaltigkeit ist ein Prinzip, dessen Wurzeln und Ursprung tief in der Wald- und Forstwirtschaft verankert sind und beim Familienunternehmen Konrad Forsttechnik einen wichtigen Stellenwert einnehmen. Geschäftsführer Markus Konrad im Interview mit advantage.

advantage: Konrad Forsttechnik blickt auf über 30 Jahre Firmengeschichte zurück. Wie ist das Lavanttaler Traditionsunternehmen entstanden?

Markus Konrad: Seit 1990 wird in Preitenegg, der höchst gelegenen Gemeinde des Lavanttales am Schnittpunkt von Pack und Koralpe, an der Entwicklung und Produktion von Holzerntemaschinen für schwieriges Gelände getüftelt. Gerade hier in Kärnten gibt es viele steile Waldflächen. Um diese zu bewirtschaften, sind wir eigentlich entstanden. Das fängt an bei der Harvestertechnik mit dem berühmten Woody-Kopf und geht bis zur modernen Seilkrantechnik.

Warum hat gerade die Seilkrantechnik eine so zentrale Bedeutung?

Normalerweise ist Forstwirtschaft ja relativ einfach zu bewerkstelligen, wenn es sich um ebene Waldflächen handelt. Im Steilhang wird das Ganze aber schwieriger. Wir in Österreich haben dahingehend generell komplexere Voraussetzungen, als in anderen Ländern wie etwa in Skandinavien. Deshalb hat sich die Seilkrantechnik in Österreich sehr etabliert. In dieser Marktnische ist Konrad Weltmarktführer.

Was zeichnet Konrad in der Produktentwicklung aus?

Alle unsere Maschinen sind Eigenprodukte, werden bei uns entwickelt und konstruiert. Von der Steuerungstechnik bis hin zu Hydraulik: Die gesamte Maschine wird zu 100 Prozent bei uns im Haus entwickelt. Viele Menschen glauben oft nicht, dass diese Technologie in Kärnten hergestellt werden kann.
Wir können fast alles selbst im Haus produzieren. Hierbei legen wir nicht nur Wert auf hohe Qualität, sondern auch darauf, dass unseren Mitarbeitern ein guter Arbeitsplatz geboten wird. Zudem machen wir auch die Prototypenentwicklung bis zur Seriennummer 20 selbst, das ist unser spezielles Know-How.

Nachhaltigkeit ist ein Begriff aus der Forstwirtschaft. Wie versucht Konrad diesen in das Unternehmen zu integrieren?

Einerseits, weil natürlich unsere Kunden danach arbeiten müssen im Rahmen der nachhaltigen Waldbewirtschaftung, die in Österreich sogar gesetzlich verankert ist. Andererseits, weil Nachhaltigkeit unsere gesamte Firmenphilosophie prägt. Das beginnt beim Personal und ganz speziell bei unseren Jüngsten. Wir investieren sehr stark in die Lehrlingsausbildung: Das ­Verhältnis – wir haben derzeit über 30 Lehrlinge bei 140 Mitarbeitern – ist relativ hoch. Das ist für mich gelebte Nachhaltigkeit.

Die Ausbildung des Nachwuchses spielt demnach eine zentrale Rolle bei Konrad?

Wir bieten eine breite Palette an Lehrberufen mit spannenden und abwechslungs­reichen Aufgabengebieten und sind stolz, dass erst kürzlich wieder neun junge Leute aus der Region – sowohl Kärntner als auch Steirer – in den Bereichen Baumaschinentechnik und Mechatronik eine Lehre bei Konrad begonnen haben. Wir stellen auch ein eigenes Programm für unsere Lehrlinge bereit und haben einen sehr großen Zuspruch. Zudem nehmen wir auch viele junge HTL-Absolventen auf, die wir haus­intern ausbilden, um ihnen die Chance zu geben sich weiterzuentwickeln.

Welche Tendenzen gibt es im Bereich der Produktentwicklung bzw. in der Produktion in Richtung Nachhaltigkeit?

Nachhaltigkeit beginnt für uns bereits damit, dass sparsame Maschinen konstruiert und mit ressourcensparendem Einsatz produziert werden. Ein Großteil des Stroms wird mit unserer eigenen Photovoltaik­anlage erzeugt und auch die Wärme generieren wir von unserer eigenen Hackschnitzelheizung, wo zum Teil unbrauchbare Verpackungsmaterialien weiterverwendet werden können. Darüber hinaus unterstützen wir unsere Kunden gerne beim Verkauf der Gebrauchtmaschinen oder versuchen diese gegebenenfalls bestmöglich zu verwerten.

© Konrad Forsttechnik

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