Online: Uwe Sommersguter, Oliver Vitouch, Sabine Herlitschka (oben von links), Christina Hirschl und Aileen Moeck – Foto: IV Kärnten
Wirtschaft
05.02.2021

IV-Kärnten-Neujahrsauftakt: Zurück in die Zukunftsbegeisterung

"Zurück in die Zukunftsbegeisterung" war das Motto des gestrigen Neujahrsauftakts der Industriellenvereinigung (IV) Kärnten. Das Thema Digitalisierung nahm viel Raum ein.

Die Berliner Zukunftsforscherin Aileen Moeck war Gast beim virtuellen Neujahrsauftakt der IV Kärnten und richtete einen Appell an die Teilnehmer: Man müsse selbst etwas beitragen, um die Zukunft zu gestalten. Ihre positive menschliche Vision geht von einer Welt aus, die grün, sozial und technologisch ist. Derzeit herrsche das Zeitalter der großen Transformation.

Einen Gegenpol zu Moecks Ausführungen bildeten negative Utopien der Autoren Sibylle Berg und Marc-Uwe Kling, gelesen vom Klagenfurter Schauspieler Maximilian Achatz.

IV-Präsident Timo Springer kann der Corona-Krise durchaus auch Positives abgewinnen, etwa die Anpassungsfähigkeit der Betriebe – Stichwort schnelle Umstellung der internen Kommunikation auf Video-Konferenzen. In seiner Springer Maschinenfabrik erlebe er Digitalisierung als eine Reise, die man Schritt für Schritt unternehmen müsse. Sie sei geprägt von Versuch und Irrtum, im Scheitern lerne man.

Positive Transformation

Infineon-Chefin Sabine Herlitschka sprach von einer "unglaublichen Kraft, die uns regelrecht in die digitale Zukunft katapultiert hätte". Man habe viel in der Pandemie gelernt, jeder – auch Eltern und Kinder. Und man solle sich bewusst Situationen aussetzen, die Bewältigungserfahrungen schaffen. Herlitschka glaubt an einer positive Transformation. Das riesige EU-Budget nannte sie als Beispiel – inklusive erhöhtes Forschungsbudget (um 30 Prozent). Ambitioniert sei der "Green Deal", ein Erfolg der europäischen Grundlagenforschung die Impfstoff-Entwicklung.

Oliver Vitouch, Rektor der Alpen-Adria-Universität, in seinen Ausführungen: "Wir brauchen Wissenschaft und Forschung, um die Zukunft bewältigbar zu machen." In diesem Zusammenhang verwies er auf die Initiative der Uni Klagenfurt zu "Humans in a Digital World". Dadurch sollen die ökonomischen, gesellschaftlichen und kulturellen Aspekte der digitalen Revolution mitentwickelt werden.

Sensoren als Hardware der digitalen Zukunft

Für die Silicon Austria Labs (Forschungszentrum) sprach Christina Hirschl. Man arbeitet viel mit Sensoren und diese seien die Hardware für die digitale Zukunft. Der nächste Zukunftsschritt sind Quantensensoren. Mit ihnen soll man etwa den Vitamin-C-Gehalt von Orangensaft in Echtzeit messen können.

Landeshauptmann Peter Kaiser und Wirtschafts-Landesrat Sebastian Schuschnig brachten sich ebenfalls ein. Man bedankte sich bei der IV Kärnten für den von ihr initiierten "Thinktank", der vom Wirtschaftsreferat mit Experten besetzt wurde. Durch ihn wird die Landesregierung auf dem Weg aus der Krise unterstützt.

Moderiert wurde der Auftakt von Wirtschafts-Ressortleiter Uwe Sommersguter (Kleine Zeitung), die Technik steuerte Stereo Media bei.

Der Auftakt zum Nachsehen: vimeo.com/508432395

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