Kärntens Wirte haben mit den Regelungen für die Gastronomie ab Ende März gar keine Freude. – Foto: Pixabay/NickyPE
Wirtschaft
03.03.2021

Kärntens Wirte erklären: Darum ist die Gastgarten-Regelung unpraktikabel

Die strengen Auflagen, die an eine Gastronomie-Öffnung Ende März geknüpft sind, "schmecken" den Kärntner Wirten gar nicht. Sie erklären, warum…

Die von der Bundesregierung in Aussicht gestellte Öffnung der Gastgarten-Gastronomie mit Ende März regt die Kärntner Wirte auf. Der Obmann der Wirtschaftskammer-Fachgruppe Gastronomie Stefan Sternad über die Stimmung: "Wir können es immer noch nicht fassen. Die Maßnahmen sind einfach nur absurd. Dementsprechend gereizt ist die Stimmung in den Betrieben."

Ihre Kritikpunkte fassen die Gastronomen wie folgt zusammen:

Maßnahmen überzogen

Die Gäste dürfen nur im Außenbereich sitzen und müssen trotzdem einen negativen Corona-Test mitbringen. Weiters gelten FFP2-Maske und ein Abstand von zwei Metern. Die Wirte sprechen aber von Studien, die belegen, dass die Ansteckungsgefahr draußen wesentlich geringer ist als in geschlossenen Räumen.

Benachteiligung der Gastronomie

Im Handel oder in Gewerbebetrieben werde kein negatives Testergebnis verlangt. Doch hier komme man meist in geschlossenen Räumen zusammen. Hier fühlt sich die Gastronomie benachteiligt. Ein spontaner Kaffee sei unmöglich.

Aufsperren rentiert sich nicht

Durch die strengen Auflagen würde sich ein Aufsperren für viele Betriebe gar nicht rechnen. Manche haben auch überhaupt keinen Gastgarten oder er ist zu klein.

Das liebe Wetter

Spielt das Wetter nicht mit, sind die Gastgärten leer, vor allem im März bzw. April.

Mitarbeiter

Die Wirte fragen sich, ob sie Mitarbeiter nur bei Sonnenschein beschäftigen sollen. So flexibel könne man nicht sein.

Chaos

Wenn weiterhin die Regelung gilt, dass im 50-Meter-Umkreis keine Speisen und Getränke konsumiert werden dürfen, könnten doch Gastgärten gar nicht öffnen. Betriebe würden sich die Frage stellen: Setzt man auf Take-away oder den Gastgarten? Beides könnte zu Spitzenzeiten vom Personal her ein Problem werden.

Stimmen aus der Branche

 

"Ich habe mir von der Politik eine klare Ansage erwartet. Jetzt haben wir eine Regelung, die völlig praxisfern ist und unseren Betrieben überhaupt nichts bringt. Was sollen wir unseren Mitarbeitern sagen, die schon seit Monaten zuhause sind und verzweifeln?"

Karin Wallner vom Wallnerwirt, Arnoldstein

"FFP2-Maske, zwei Meter Abstand und negatives Testergebnis: Wenn wir die Gastgärten unter diesen Bedingungen öffnen, werden die wenigen Gäste dort vereinsamen."

Nikolaus Riegler, Hirter Bier

"Für die Gastronomie ist diese Regelung ein betriebswirtschaftlicher Supergau. Wir sind künftig abhängig von Wind und Wetter, es gibt überhaupt keine Planbarkeit. Ich erwarte mir von der Politik logische, nachvollziehbare und einheitliche Regelungen. Diese Gastgarten-Regelung ist aber das genaue Gegenteil davon. Man kann die Gastronomie nicht ein- und ausschalten wie einen Lichtschalter, wir brauchen klare und sinnvolle Rahmenbedingungen."

Franz Huditz von der Villa Lido, Klagenfurt
Kärntens Wirte haben mit den Regelungen für die Gastronomie ab Ende März gar keine Freude. – Foto: Pixabay/NickyPE
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