Nächste Woche geht in Kärnten ein Vormerksystem für die freiwillige Corona-Impfung online, das alle Impfwilligen in Kärnten erfassen soll. "Trägt man sich ein, gilt das als verbindliche Zusage, bereit für eine Impfung zu sein", informierte heute Gesundheitsreferentin Beate Prettner im Rahmen einer Pressekonferenz.

Man hofft, durch die Plattform (kaernten-impft.ktn.gv.at) an Planbarkeit zu gewinnen. Natürlich hängt alles von der Verfügbarkeit des Impfstoffes ab. "Und das ist momentan das Problem, Impfstoff ist derzeit nicht in ausreichender Form da", so Prettner. Unter allen Personen, die sich online eintragen, wird eine Priorisierung vollzogen – nach den Regeln des nationalen Impfplanes.

Die Priorisierung

Diesen erläuterte Impfkoordinator Heimo Wallenko: An erster Stelle stehen jene, die am ärgsten von einem tödlichen Verlauf der Erkrankung bedroht sind. Das sind Personen über 80 Jahre und Pflegeheim-Bewohner sowie Mitarbeiter auf Covid-Stationen. In einer ersten Runde wurden diese Personen zum Teil bereits geimpft.

Es gibt insgesamt sieben Priorisierungsstufen. "Nach den bereits Genannten geht es um Mitarbeiter im ambulanten Gesundheitsbereich, in der mobilen Pflege, in Gemeinschaftsunterkünften, um enge Kontakte von Schwangeren und das Personal in Bildungseinrichtungen", so Wallenko. Das setzt sich so fort – über Schlüsselpersonal in der kritischen Infrastruktur bis hin zu jungen, gesunden Menschen ohne besonderes Risiko (letzte Priorität). Wallenko appelliert: "Bitte drängen Sie sich beim Impfen nicht vor! Wir kommen hier nur ehrenhaft über die Runden, wenn wir als Gesellschaft solidarisch sind."

Wer soll sich nicht vormerken?

Für Kinder ist bisher noch kein Impfstoff zugelassen, weshalb sie sich nicht vormerken lassen sollen. Das gilt ebenso für Schwangere, bereits Geimpfte und Personen über 80 Jahre, die schon auf einer Vormerkliste stehen. "Chronisch Kranke mit schwerer Immunsuppression sollten sich vor der Vormerkung mit ihrem behandelnden Arzt absprechen", rät Wallenko. Er und Prettner hoffen, dass sich möglichst viele Kärntner impfen lassen wollen. "Es ist die wirksamste Chance, die Pandemie zu überwinden", so die Landeshauptmann-Stellvertreterin.

10.687 geimpfte Kärntner

Besonders impfwillig sind die Kärntner über 80. Prettner: "Wir hatten in dieser Gruppe 83 Prozent Rückmeldungen von Impfwilligen, so einen Zustrom hätte ich nie erwartet." 1.800 Kärntner über 80 Jahren, die zu Hause leben, wurden am vergangenen Wochenende geimpft, weitere 1.800 sollen dieses Wochenende folgen. Auch die erste Impf-Runde in den Pflegeheimen ist vorbei, die zweite läuft nächste Woche. Zusammen mit Gesundheitspersonal auf Covid-Stationen und anderen besonders sensiblen Behandlergruppen (z. B. HNO-Ärzte, Notärzte) wurden bis heute 10.687 Dosen in Kärnten verimpft (Stand: Freitag, 22. Jänner 2021, 8 Uhr).

Vera Koren-Steindl erklärte das Online-Vormerkformular: Anzugeben sind Name, Alter, Adresse und Kontaktdaten, SV-Nummer, ob es gesundheitliche Gründe für eine Priorisierung gibt und ob man einer Berufsgruppe angehört, die eine Priorisierung erfordert.