Nach 198 Tagen sollen Tourismus und Gastronomie am 19. Mai 2021 wieder durchstarten. Allerorts herrsche großer Optimismus. "Es geht um sehr, sehr viel – wenn nicht um alles", meint Tourismus-Landesrat Sebastian Schuschnig, dass der Wettbewerb der Destinationen eröffnet ist. Rund 50.000 Jobs und 16 Prozent der Wirtschaftsleistung Kärntens hängen direkt oder indirekt am Tourismus.

Die Ausgangssituation

Seit Bekanntwerden des Öffnungsdatums seien Nachfrage sowie Buchungen sprunghaft angestiegen. "Ich spreche zwar nicht von vollen Häusern, aber die Buchungslage ist gut", so Josef Petritsch, Sparten-Obmann für Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer (WK) Kärnten. Vor allem Österreicher wollen nach Kärnten reisen, aber auch in Deutschland ist Österreich – und da speziell Kärnten und die Steiermark – unter den Top-3-Urlaubsländern. Bei der Bewerbung Kärntens habe man vor allem auch die Vor- und Nachsaison im Fokus. Erklärtes Ziel sei, so Schuschnig, eine "lange und zusammenhängende Saison".

Zwei Millionen Euro für Restart-Kampagne

Wenn man die schwierige Corona-Zeit betrachtet, war 2020 für Kärnten touristisch durchaus positiv (Zahlen und Fakten siehe unten). Hier wolle man anschließen, so Christian Kresse, Chef der Kärnten-Werbung. Die Werbeaktivitäten starteten am 1. April – vorerst in Österreich – und werden ab 7. Mai intensiviert. Ab Mitte Mai geht es mit der Werbekampagne in Deutschland los. Andere Märkte wie Tschechien, Polen, Ungarn, Holland oder Italien werden auch bereits intensiv beworben. Kresse: "In einer ersten Phase fließen in die Restart-Kampagne zwei Millionen Euro."

"Brauchen rasch genaue gesetzliche Regelungen!"

Man will heuer auch die alpinen Regionen in Kärnten in den Mittelpunkt rücken, was in den Kampagnen zum Ausdruck kommt. "Doch natürlich hängt viel von den Reisemöglichkeiten ab", so Kresse. Und von den Informationen durch die Bundesregierung. Hier kritisiert Schuschnig: "Es braucht rasch Klarheit über die genauen gesetzlichen Regelungen für den Tourismus!" Man müsse den Betrieben eine Vorlaufzeit von zwei Wochen gewähren, um sich optimal vorbereiten zu können. Also hätten die konkreten Verordnungen gestern schon veröffentlicht werden müssen, was nicht passiert ist.

Recovery-Programm 2021

Kärnten habe auch 2021 ein Recovery-Programm gestartet, um die Betriebe bei der Öffnung zu unterstützen. So wurden Mitarbeiter in Tourismus und Gastronomie bei den Corona-Impfungen vorgezogen, um Kärnten einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Es gibt ein einheitliches System der digitalen Gäste-Registrierung, das auch Betrieben anderer Branchen kostenfrei zur Verfügung steht. Und man setzt auf Information: Seit dem ersten Lockdown fanden 27 Zoom-Konferenzen mit Touristikern statt, um wichtige Fragen zu klären.

Die Betriebe seien jedenfalls – soweit Informationen vorliegen – bestens vorbereitet. Sicherheit sei nämlich weiterhin das Buchungsargment, auf das man setzt. Dazu informiert Schuschnig: "Eine Quarantäne von Gästen zu verhindern, ist europaweit oberstes Ziel im Tourismus. Doch auch heuer gibt es Ersatzquartiere, falls eine Quarantäne doch nötig ist."

Petritsch abschließend: "Das Thema Veranstaltungen ist für uns natürlich auch ein großes. Wir sind dran, stoßen ständig nach. Ich bin überzeugt, dass es auch für diesen Bereich Lösungen geben wird."