SeneCura betreibt in Österreich 85 Gesundheits- und Pflege-Einrichtungen mit etwa 7.470 Betten und Pflegeplätzen. Laufend werden bestehende Einrichtungen ausgebaut und momentan auch sieben Projekte in Österreich neu gebaut, was einen großen zusätzlichen Personalbedarf ergibt. Generell ist der Personalbedarf – rund 100.000 Pflegekräfte bis 2030 – in Österreich enorm. "Der Pflegeberuf ist ein Beruf mit Zukunft, der oft unterschätzt wird", so Anton Kellner, CEO der SeneCura Gruppe.

Neue Verteilung der Gesellschaftsanteile

"Die mehrheitliche Übernahme der angesehenen EMG Akademie in der Steiermark ist der nächste logische Schritt, um unseren Beitrag im Ausbildungsbereich zu Leisten", verkündete Kellner heute die Übernahme der Mehrheitsanteile per 1. März 2021. Die EMG Akademie für Gesundheit ist eine Schule für Gesundheits- und Krankenpflege, für Sozialbetreuungsberufe und Akademie für Pflege-Management. Ab sofort hält die SeneCura Gruppe 51 Prozent der Gesellschaftsanteile, 40 Prozent verbleiben beim bisherigen Mehrheitseigentümer bit-management Beratung GmbH, neun Prozent bei Unternehmensgründer und EMG-Direktor Bernhard Adelsberger.

Zentral ist, dass sich durch die Übernahme für andere Trägerorganisationen im Pflege- und Sozialbereich nichts ändert – die Schule bleibt weiterhin für alle offen.

Ausbau des Bildungsangebotes

Derzeit werden an der vor zehn Jahren gegründeten EMG Akademie an zwei Standorten (Graz und Kalsdorf) 350 Personen ausgebildet. Erweiterungsmöglichkeiten gibt es natürlich, was auch das Ziel sei. Die Zentrale ist in Kalsdorf, wo Grundausbildungen im gehobenen Dienst angeboten werden. In Graz gibt es Pflegeassistenz-Ausbildungen, Weiterbildungen sowie das Master-Studium im gehobenen Pflege-Management. "Wir freuen uns, unser Angebot mithilfe der SeneCura Gruppe weiter auszubauen und den zahlreichen Interessierten an diesem schönen, zukunftsträchtigen Beruf eine fundierte Ausbildung bieten zu können", so Adelsberger.

Ewald Eckl, Geschäftsführer der bit group GmbH, fügt hinzu: "Die Nachfrage nach Personal steigt in der Pflege unaufhörlich und die bestehenden Strukturen können diesen Mehrbedarf im Moment nicht decken. Hier müssen private und öffentliche Einrichtungen Hand in Hand gehen, um rasch neue Möglichkeiten zu schaffen."

"Brauchen sämtliche Ausbildungsformen"

Auch Kellner spricht sich für vielseitige Ausbildungswege aus: "Es darf hier keine Scheuklappen geben, wir brauchen sämtliche Ausbildungsformen", befürwortet er auch die viel diskutierte Einführung der Pflegelehre. In der Schweiz seien die Erfahrungen damit gut. Kellner: "Hier müssen wir in Österreich auch mutig neue Wege gehen und die unterschiedlichen Ausbildungsschienen nicht in Konkurrenz sehen, sondern eine Vielfalt an Optionen bieten. Außerdem ist es erfolgsentscheidend, das Image der Pflege am Arbeitsmarkt nachhaltig zu verbessern."

Neben dem Stellenwert der Aus- und Weiterbildung haben interne Zufriedenheitsmessungen bei SeneCura ergeben, dass ein besseres Gehalt gar nicht so sehr im Vordergrund steht. Vor allem weil noch immer viel mehr Frauen im Pflege-Bereich tätig sind, steht bei Mitarbeitern die Flexibilität in der Tagesgestaltung im Fokus. "Ein Ansatz wäre eine freie Dienstplan-Gestaltung im Team", so Kellner.