Der Klimawandel stellt eine enorme Herausforderung für die heimischen Wälder dar. – Foto: Pixabay/cablemarder
Wirtschaft
19.03.2021

Tag des Waldes: Was der Wald in Zukunft braucht

Der Klimawandel setzt Österreichs Wäldern zu. Doch pro:Holz Austria ist überzeugt, dass nachhaltige Waldbewirtschaftung und auch die Verwendung von Holz bei der Bewältigung helfen. Man müsse die Wälder bei der Anpassung an den Klimawandel aktiv unterstützen.

Anlässlich des „Internationalen Tag des Waldes“ am 21. März macht pro:Holz Austria (Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Forst- und Holzwirtschaft) einmal mehr auf die Bedeutung des Waldes aufmerksam. Der Wald hat in Österreich viele Funktionen: Er schützt vor Erdrutschen und Lawinen, ist Lebensraum für Tiere und Pflanzen, reinigt Wasser, filtert CO2 aus der Luft, bindet den Kohlenstoff und gibt Sauerstoff ab. Und er liefert Holz, die Basis für einen der wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes. Doch der Klimawandel betrifft Österreichs Wälder massiv.

Wäldern bei Klimawandel-Anpassung helfen

„Der Tag des Waldes ist eine gute Gelegenheit, darauf aufmerksam zu machen, dass nachhaltige Waldbewirtschaftung in zweierlei Hinsicht unverzichtbar ist: Einerseits steigert sie den Klimaschutz-Effekt der Wälder, weil sie Holz verfügbar macht, das als Werk- und Baustoff eingesetzt den Kohlenstoffspeicher aus dem Wald verlängert und CO2-verursachende Materialien ersetzt. Andererseits sind nachhaltige Bewirtschaftung und aktive Forstwirtschaft gerade jetzt erforderlich, um den Wäldern bei der Klimawandel-Anpassung zu helfen“, weiß Richard Stralz, Obmann von pro:Holz Austria. Ein Kubikmeter Holz bindet eine Tonne CO2.

Weniger ernten als nachwächst

Österreich setzt bei der Waldbewirtschaftung auf Nachhaltigkeit, weil nie mehr Holz geerntet wird als mittelfristig nachwächst. 30 Millionen Kubikmeter wachsen jährlich nach, nur 26 werden auch geerntet. Somit wachsen Waldfläche und Holzvorrat im Wald. Nachhaltige Bewirtschaftung bedeutet aber auch, dass sich die Forstwirtschaft auch um den Erhalt aller Funktionen der Wälder kümmert.

Holz auch nutzen!

Holz wird als Baustoff zum Glück immer beliebter. Je länger es verwendet wird, desto länger bleibt Kohlenstoff im Holz gebunden. Laut pro:Holz kann nur Bewirtschaftung den Wald von morgen sichern. Denn während der Lebensdauer eines Holzhauses wachsen im Wald wieder neue Bäume nach, die der Luft CO2 entziehen und Sauerstoff abgeben. Wird also Holz geerntet und genutzt, kommt CO2-Bindung an zwei Stellen gleichzeitig zum Tragen. Und Holz als Material ersetzt ja auch andere Materialien, die CO2 verursachen.

Stralz rechnet vor: „Die in Österreich mit Holz aus österreichischen Wäldern hergestellten Produkte vermeiden durch den Substitutionseffekt jährlich acht Millionen Tonnen CO2. Das entspricht einem Zehntel der gesamten jährlichen Treibhausgas-Emissionen in Österreich.“

Der Wald als Arbeitsplatz

Und Holz sichert auch Arbeitsplätze – in Österreich an die 300.000. Eine Studie besagt: Bei einer Reduktion der Holzernte um zehn Prozent gingen 1,75 Milliarden Euro an Wertschöpfung, 26.000 Arbeitsplätze und 743 Millionen Steuereinnahmen verloren.

Bäume kommen mit dem Klimawandel-Tempo nicht mit

Durch den Klimawandel steigen die Temperaturen, in Österreich deutlich stärker als im weltweiten Schnitt. Da Bäume lange Wachstumszyklen aufweisen, kommen sie mit dem Tempo des Klimawandels nicht mit. „Das Ökosystem Wald kommt in der natürlichen Umstellung nicht nach. Ohne aktives Handeln der Forstwirtschaft laufen wir Gefahr, Waldbestände und Waldfunktionen in Österreich zu verlieren“, so Hubert Hasenauer, Rektor der Universität für Bodenkultur Wien. Daher muss man dem Wald helfen, sich schneller anzupassen.

"Umbau" der Wälder

Wichtig: richtige Baumarten an den richtigen Standorten und eine Vielfalt an Baumarten. Denn diese Vielfalt verringert das Risiko, dass die Verluste bei Schadereignissen zu groß werden. Das Konzept der Zukunft sind also artenreiche Mischwälder und in Österreich hat der „Umbau“ in diese Richtung längst begonnen. Laubbäume werden mehr, Nadelholz-Reinbestände gehen zurück. Auch die Fichte als „Brotbaum“ geht zugunsten von Lärche, Tanne, Buche, Eiche oder Kiefer zurück.

Fichten leiden nämlich als Flachwurzler sehr unter dem Klimawandel, sie brauchen viel Niederschlag. Hasenauer gibt aber zu bedenken: „Dennoch wird der aktuell mit Abstand häufigste Baum in Österreichs Wäldern, der auch das wichtigste Holz für die österreichische Holzwirtschaft liefert, eine Hauptbaumart bleiben. Fichten werden sich aus tieferen Lagen, wo die Bedingungen nicht mehr passen, zurückziehen und durch andere Arten ersetzt. Um die Trockenresistenz zu erhöhen, können Fichten oder auch Tannen mit Saatgut aus wärmeren Regionen aufgeforstet werden.“

Biodiversität nimmt zu

Erfolgt die Waldbewirtschaftung nachhaltig, erhöht sich auch die biologische Vielfalt. Die Biodiversität hat in den letzten Jahren weiter zugenommen, zeigt der Biodiversitätsindex. Hasenauer: „Wesentliche Faktoren sind der Totholzanteil im Wald und die vorkommenden Baumarten. Je mehr Baumarten an einem Standort wachsen, die der potentiell natürlichen Waldgesellschaft an diesem Standort entsprechen, desto höher ist die Biodiversität. Naturverjüngung, die sich aus den Samen der alten Bäume, die schon lange am Standort bestehen, ergibt, ist auch eine wichtige Maßnahme zur Erhöhung der Resilienz unserer Wälder.“

Naturverjüngung ist das Ziel

Christiane und Christian Benger betreiben das Forstgut Wallersberg in Griffen auf etwa 900 Hektar. Für die Bengers ist Naturverjüngung essenziell. Benger: „Naturverjüngung heißt nicht zuzusehen, was von selbst wächst, sondern erfordert gezielte Nutzung und Pflegemaßnahmen. Durchforstungen schaffen Raum und Licht, damit junge Bäume besser wachsen und so vitaler werden.“

Die Tanne kehrt generell und auch bei den Bengers verstärkt zurück. Ihr Wurzeln sind tief und gut verzweigt – das macht sie resistenter bei Trockenheit oder Stürmen. Eine Zukunftshoffnung der Bengers ist die Douglasie, die vor allem die Fichte in tiefen Lagen ersetzen könnte. „Der ursprünglich aus Nordamerika stammende Nadelbaum kommt im Gegensatz zur Fichte mit Hitze und Trockenphasen gut zurecht, wächst rasch und liefert hervorragendes Bauholz.“

Der Klimawandel stellt eine enorme Herausforderung für die heimischen Wälder dar. – Foto: Pixabay/cablemarder

Könnte dieses der flehentlich herbeigesehnte Ausweg aus seinem Dilemma sein? Langsam bewegte er sich auf die offene Tür zu, immer dicht an die Mauer gepresst. Würde diese Tür seine Rettung werden? Er hörte leise Schritte hinter sich. Das bedeutete nichts Gutes. Wer würde ihm schon folgen, spät in der Nacht und dazu noch in dieser engen Gasse mitten im übel beleumundeten Hafenviertel? Gerade jetzt, wo er das Ding seines Lebens gedreht hatte und mit der Beute verschwinden wollte! Hatte einer seiner zahllosen Kollegen dieselbe Idee gehabt, ihn beobachtet und abgewartet, um ihn nun um die Früchte seiner Arbeit zu erleichtern?

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