Fotocredit: Mike Kampitsch
Leben
03.03.2023

WACHSTUM am Ende – was jetzt?

Vom 24. bis 27. Mai finden die Europäischen Toleranzgespräche in Fresach und Villach statt. 

„WACHSTUM am Ende – was jetzt?“ – vom 24. bis 27. Mai 2023 laufen unter diesem Titel die Europäischen Toleranzgespräche in Fresach und Villach. Aus den verschiedensten Disziplinen werden 35 Fachleute das Thema Wachstum beleuchten und in eine breitgefächerte Diskussion bringen. Am Plan stehen ein Ethikforum, ein Europaforum, ein Wirtschaftsforum und ein abschließendes Toleranzfrühstück. Die bekannte Schriftstellerin Marlene Streeruwitz wird die Eröffnungsrede beim Europaforum am 25. Mai im Toleranzzentrum Fresach halten. 

Vertrauen wieder aufbauen

Das Land Kärnten unterstützt die Toleranzgespräche finanziell. „Es geht um die Frage, wie wir die Gesellschaft wieder in Balance bringen, wie wir Antworten auf die Ängste und Sorgen der Menschen finden, wie wir verlorenes Vertrauen wiederaufbauen können“, so Landtagspräsident Reinhart Rohr. Dabei müssen Demokratie und Partizipation das Fundament bilden – mit Beteiligung jedes Einzelnen. 

Weltumspannendes Vorgehen

Vor allem möchte Rohr auch jene Menschen überzeugen, die ihre Sorgen und Ängste durch Aktionismus, wie das Festkleben am Boden, ausdrücken. „Wir müssen den Dialog mit ihnen suchen, sie bei der Antwortfindung auf Zukunftsfragen mitnehmen. Es kann für das Klima keine Insellösungen geben, es muss ein weltumspannendes Vorgehen sein“, meint Rohr. Außerdem betonte er, dass es nicht allen Menschen auf der Welt gut gehe. „Wir werden einen Diskussionsprozess starten müssen, in dem es auch um Abstriche bei unserem Wohlstand und täglichen Gewohnheiten geht – und das mit gesellschaftlicher Balance.“

Wachstum – Wo? Wie? 

Das Thema Wachstum wird unter anderem aus wirtschaftlicher und theologischer Perspektive betrachtet. Dabei treten Fragen auf wie: Wo ist Wachstum wichtig und sinnvoll, wo kann es zerstörerisch sein? Superintendant Manfred Sauer merkte zudem an, dass es Wachstum auf Kosten anderer gebe, aber auch Wachstum von Begabungen, Talenten, Zukunftschancen, sozialer Gerechtigkeit, Solidarität und Menschlichkeit. „Die Toleranzgespräche wollen einen intellektuellen und emotionalen Beitrag dazu leisten, das eigene Tun für die Gesellschaft zu reflektieren“, fasst Sauer zusammen. Der Präsident der Toleranzgespräche, Hannes Swoboda, wünscht, dass Vertreter folgende Fragen verschiedenster Disziplinen nicht untereinander, sondern miteinander diskutieren: Was ist die Alternative zum Kapitalismus, oder wie soll die Reform des Kapitalismus erfolgen? Braucht es eine Deglobalisierung? Was kann hier in Kärnten passieren, wie kann Wachstum – zum Beispiel der Bevölkerungszahl – hier funktionieren?

Bildung und Industrie als Lösung

Villachs Vizebürgermeisterin Sandriesser hob die Sorgen der jungen Menschen hervor: „Ihre deutlichen Forderungen müssen rasch Niederschlag finden.“ Angelika Mitterbacher, Vizerektorin der Fachhochschule Kärnten, findet dagegen eine Adaption des Bildungsauftrages sinnvoll: Zur Krisenbewältigung seien stärker Zukunfts- und Nachhaltigkeitskompetenzen zu vermitteln. „Es geht dabei auch um Fragen, wie arbeite ich zusammen, wie finden wir gemeinsam Lösungsansätze“, so Mitterbacher. Claudia Mischensky von der Industriellenvereinigung Kärnten betonte, dass sich die Industrie als Teil der Lösung sieht. In diesem Zusammenhang machte sie Verweise u.a. auf Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Energiesparen. Die Kärntner Industrie sehe es als ihre Verpflichtung, Engagement bei gesellschaftspolitischen Themen zu zeigen.
 

Die Toleranzgespräche beginnen am 24. Mai um 18.00 Uhr mit dem Ethikforum im Bambergsaal Villach. Am 25. Und 26. Mai dann im Toleranzzentrum Fresach, Schlusspunkt ist am 27. Mai das Toleranzfrühstück im Gasthaus „Zum Wirt“ in Fresach.  

Informationen und Programm unter:  http://www.fresach.org/

 

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