Wäschereien fallen bei Corona-Förderungen durch den Rost
Ein noch längerer Lockdown ist "schlichtweg eine Katastrophe", sagt Michael Wanggo. Er ist Landesinnungsmeister für Mode und Bekleidungstechnik und damit Sprecher für Textilreiniger und Wäscher. Sie sind Zulieferer von Gastronomie und Hotellerie. Haben diese Sparten geschlossen, gibt es auch für Wäschereien nicht viel zu tun. "Österreichweit kämpfen circa 450 Betriebe aus dem Bereich der Textilreinigung um das finanzielle Überleben und durch die Verlängerung der Tourismus-Schließungen sehen sich diese mit noch weiteren massiven Umsatzeinbrüchen konfrontiert", sagt Wanggo.
60 bis 90 Prozent weniger Umsatz
Das große Problem: Wäschereien, Putzereien, Textilreinigungen und andere Zulieferer wurden nicht behördlich geschlossen. Daher erhalten sie kaum Ersatzleistungen, doch viel Umsatz spielt sich auch nicht. Es fehlen auch Veranstaltungen, Hochzeiten, Mannschaftssport… "Die Umsätze brechen um 60 bis 90 Prozent weg und das obwohl wir offenhalten dürfen. Wir sind von vielen Förderungen ausgeschlossen und auch der Konsument weiß oft nicht, dass wir normal geöffnet haben", so Wanggo. Die Branche sei stark frequenzabhängig, doch bei menschenleeren Städten verirrt sich auch kein Kunde, erklärt Stellvertreter Maximilian Gril.
Klarheit und Fairness gefordert
Die Regierung präsentierte nun den Umsatzersatz auch für indirekt von der Corona-Krise Betroffene. Das lässt die Branchenvertreter hoffen. "Wir erwarten uns jetzt Klarheit und Fairness – auch bei den zugesagten Fördermitteln. Derzeit herrscht in der Branche Ratlosigkeit, da die Betriebe zum Großteil nicht durch ÖNACE-Codes erfasst sind und es dadurch keine Rechtssicherheit für den Bezug der Fördermittel gibt. Hier brauchen wir schnell Antworten", fordert Wanggo.
