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Leben
24.02.2023

Wie Musik in der Demenz helfen kann

Musik kann als therapeutischer Ansatz die Kommunikation und Lebensqualität bei Menschen mit Demenz erleichtern.

Seit Jahrzehnten wird Musik in der Betreuung von Menschen mit Demenz eine wichtige Rolle zugesprochen. Klinische Beobachtungen zeigten, dass das Hirnareal des musikalischen Langzeitgedächtnisses im Laufe einer Demenzerkrankung fast vollständig intakt bleibt. So zeigt sich eine völlig neue Möglichkeit zur Therapieergänzung, die im Gegenteil zu medikamentösen Therapieformen auch keine teils unerforschten Nebenwirkungen mit sich bringt.

Demenz-Syndrom: Was ist das?

Demenz oder auch bekannt als „Alzheimer“ ist eine Kombination bestimmter Symptome, die von Ärzten als Syndrom bezeichnet werden. Einige dieser Symptome sind z.B. der Verlust des Kurzzeitgedächtnisses sowie Einschränkungen in der Kommunikation und im Denkvermögen. Da die im Alter auftretende Erkrankung nicht heilbar ist, wird versucht mittels Therapieformen die Lebensqualität der Patienten so lange wie möglich aufrechtzuerhalten.

Musik als Brücke zur Kommunikation

Aufgrund der Unbetroffenheit des Hirnareals können Demenz-Patienten mit Sprachverlust fehlerlos in den Liedgesang miteinstimmen. Auch gesungene Texte bleiben besser in Erinnerung als das rein gesprochene Wort. Zudem hat die musikalische Stimulierung der Hirnregion positive Auswirkungen auf demenzspezifische Verhaltensauffälligkeiten. Ein musiktherapeutischer Ansatz verspricht also in der Demenz-Behandlung Potential. Laut einer Interventionsstudie verbesserte sich damit sowohl das verbale Gedächtnis, als auch neuropsychiatrische Symptome. „Demenz ist nicht heilbar, aber Musik als reflexive, kreative Praxis kann helfen, die Person hinter der Demenz wieder sichtbar zu machen“, so die Autoren von “Musik und Demenz: das Modellprojekt »Music for Life« als innovativer Ansatz der Arbeit mit Demenzkranken (2015)“.

Weiterbildung: Musik und Demenz

Der Therapie Ansatz überzeugt jedoch nicht nur auf wissenschaftlicher Ebene. Bekanntlich wird Musik auch die „Sprache der Seele“ genannt und wirkt sich auf das emotionale Wohlergehen der Menschen aus. Wegen ihrer unbestreitbar positiven Funktion sollte Musiktherapie also mehr Aufmerksamkeit und praktische Umsetzung bekommen.

Aus diesem Grund bietet das Katholische Bildungswerk Kärnten vom 24-25. Februar 2023 eine Weiterbildung an: MIL – Mitten im Leben. Mittels Musik und Bewegung soll den Menschen geholfen werden: https://www.monika-mayr.de/kurse/

Auch die Curatum Bildungsakademie in Villach bietet im September eine Fortbildung, die das Verständnis für Demenzbetroffene und ihre Anliegen vertiefen, sowie Handlungsspielraum in herausfordernden Kommunikationssituationen darlegen soll: https://www.curatum.at/kurse/demenz-in-beziehung-kommen/

 

 

Quellen

https://www.narcis.nl/publication/RecordID/oai:hbokennisbank.nl:hanzepure%3Aoai%3Aresearch.hanze.nl%3Apublications%2F8787be7e-d597-4109-a565-d862cacb861f

https://www.pflege.de/krankheiten/demenz/

https://link.springer.com/article/10.1007/s00108-022-01445-2/figures/1

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