Spartenobmann Raimund Haberl freut sich so gar nicht über die Verschiebung der Abschaffung der 22-Euro-Freigrenze. – Foto: WKK/Daniel Waschnig
Wirtschaft
13.01.2021

WK-Haberl zu angekündigter Verstärkung der Zoll-Kontrollen

Angesichts der Corona-Krise, die vielen Handelsbetrieben hierzulande stark zusetzt, ärgert sich WK-Spartenobmann Raimung Haberl darüber, dass die Abschaffung der 22-Euro-Freigrenze verschoben wurde. Verstärkte Zollkontrollen allerdings begrüßt er.

Erst mit Juli soll die 22-Euro-Freigrenze für Online-Sendungen aus EU-Drittstaaten fallen. Dies war ursprünglich schon für 1. Jänner 2021 vorgesehen (mehr dazu unten). Raimund Haberl, Obmann der Wirtschaftskammer-Sparte Handel, ärgert sich. Denn so werden "ausländischen Online-Riesen noch länger ein Steuer-Schlupfloch gewährt". Gerade in Corona-Zeiten sei das bitter.

Doch es gibt für Haberl auch eine positive Neuigkeit: "Die Ankündigung von Finanzminister Gernot Blümel, Kleinsendungen aus EU-Drittstaaten verstärkt durch die Zollbehörden kontrollieren zu lassen, ist ein wichtiges Signal für den Kärntner Handel und überbrückt den Zeitraum bis zum Wegfall der 22-Euro-Freigrenze Mitte des Jahres."

In Kärnten entgehen 15 Millionen Euro

Haberl rechnet vor, dass durch die Freigrenze in der gesamten EU in etwa eine Milliarde Euro an Steuer-Einnahmen jährlich abgeht. "Nach Österreich werden jedes Jahr rund acht Millionen Kleinpakete – Tendenz steigend – mit einem dadurch resultierenden Steuer-Entfall von circa 150 Millionen Euro importiert." Für Kärnten wären es 15 Millionen Euro.

Was ist die 22-Euro-Freigrenze?

Mit 1. Juli 2021 wird die Steuer-Freigrenze für Online-Bestellungen unter einem Wert von 22 Euro abgeschafft. Momentan werden Sendungen bis 22 Euro, die aus Nicht-EU-Ländern kommen, ohne Abgaben zugestellt. Es fällt keine Einfuhr-Umsatzsteuer an. Das ist ein Nachteil für heimische Händler. Vor allem billigen Versandprodukten aus China wird so der Weg geebnet.

Spartenobmann Raimund Haberl freut sich so gar nicht über die Verschiebung der Abschaffung der 22-Euro-Freigrenze. – Foto: WKK/Daniel Waschnig
Schlagwörter